Die deutschen Milcherzeuger können in den nächsten Monaten voraussichtlich auf höhere Milchpreise hoffen.
So erwartet das Deutsche Milchkontor (DMK) für die kommenden Monate steigende Milchpreise, und der Molkereikonzern FrieslandCampina hat seinen monatlichen Garantiepreis für Rohmilch jetzt erstmals seit Dezember 2015 wieder heraufgesetzt. Das DMK kündigte am Dienstag vergangener Woche an, die aktuell anziehenden Märkte für Milchprodukte zu nutzen, um mit dem Handel Preisverbesserungen zu erzielen.
„Als genossenschaftliches Unternehmen wird die DMK die dadurch erzielten Mehreinnahmen in Form höherer Milchauszahlungspreise direkt und in vollem Umfang an ihre Milcherzeuger weitergeben“, heißt es in einer Presseverlautbarung des Unternehmens. Zugleich richtete das DMK den „dringenden“ Appell an die Politik, die Freiheit des Marktes zu respektieren, Umsicht und Ruhe zu bewahren, gleichzeitig aber durch Liquiditätshilfen Höfe zu unterstützen, die durch die Marktkrise in einen finanziellen Engpass gekommen seien. Zudem forderte die Genossenschaft den Handel auf, in dieser Phase nicht seine Marktmacht auszuspielen, sondern „aufrichtige Solidarität“ mit den Landwirten zu zeigen und mehr Verantwortung für eine gesellschaftliche Wertschätzung für Milch und Milchprodukte zu übernehmen.
Das nach eigenen Angaben grösste deutsche Molkereiunternehmen bekräftigte in dem Zusammenhang seine Exportstrategie. Mittel- und langfristig böten die globalen Märkte nach wie vor gute Wachstumschancen. Die Ursachen für die aktuelle Krisensituation sieht das DMK im Russland-Embargo und in der Wirtschaftskrise in China, die zu einem unvorhersehbaren Einbruch an den Märkten geführt hätten.