Wie der Manager auf dem Nationalen Milchviehkongress in Gorinchem Ende November erklärte, stärkt diese Entwicklung die Marktmacht der Landwirte gegenüber dem Detailhandel. «Der alte Ansatz, dass die Supermärkte Mengen ausschreiben konnten und dass es immer jemanden gab, der die Milch zu einem niedrigeren Preis liefern konnte, ist endgültig vorbei», betonte van Karnebeek.
China: Keine Auswirkungen erwartet
«Aber die Welt, in der wir konkurrieren, ist nicht nur Nordwesteuropa. Es gibt billigere Milch aus Polen, Irland, den Vereinigten Staaten und Neuseeland», räumte der Firmenchef ein. Indes habe der Handelsstreit der EU mit China nur geringe Auswirkungen auf die Milchwirtschaft. Aktuell gehe es dabei nämlich hauptsächlich um Elektroautos und Computerchips und nicht um Molkereiprodukte.
Der grösste Teil der Einnahmen von FrieslandCampina in China entfalle indes weniger auf Käse und Butter, sondern vielmehr auf Säuglingsnahrung und entsprechende Inhaltsstoffe. Diese Produkte würden von Peking nachdrücklich aus der Diskussion herausgehalten, weil das Land auf die Qualität aus den Niederlanden angewiesen sei. Allerdings sei nicht auszuschliessen, dass der Streit aus mittelfristiger Sicht dem Handel mit Molkereiprodukten schaden könne.
Preis angehoben
Mit Blick auf die Einfuhrzölle, die der designierte US-Präsident Donald Trump plant, zeigte sich der CEO unterdessen noch unbesorgt. Zwar lieferten die Niederlande recht viel Käse in die USA. Die dortigen Regalpreise seien aber viel höher als in den Niederlanden. «Deshalb weiss ich nicht, ob eine Erhöhung der Zölle um 20 Prozentpunkte hier grössere Auswirkungen haben wird. Aber wir müssen aufpassens, sagte van Karnebeek.
Die RFC hob ihren Garantiepreis zuletzt an, und zwar für Dezember 2024 auf 57,35 Euro/100 Kilo Milch (53.15 Fr.). Das waren 1,85 Euro (1,71 Fr.) mehr als im Vormonat. Der Vergleichswert vom Dezember 2023 wurde damit sogar um 11,04 Euro (10.23 Fr.) übertroffen.
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