Die Unterstützung für die private Lagerhaltung von Butter und Magermilchpulver wird bis zum 30. September 2016 verlängert. Dies haben die EU-Mitgliedsstaaten auf Antrag der Europäischen Kommission beschlossen. Damit soll der misslichen Lage der Milchbauern entgegengewirkt werden.
Die EU-Beihilfen wurden im Sommer 2014 nach dem russischen Importstopp für Landwirtschaftsprodukte eingeführt. Private nehmen Butter und Magermilchpulver zeitweilig vom Markt und lagern diese Produkte ein. Dafür werden sie von der EU entschädigt. Ziel ist es, den Markt zu stabilisieren. Die Produkte bleiben im Besitz der Produzenten.
Hogan will mit allen Mitteln Markt stabilisieren
Gemäss einer Mitteilung der Europäischen Kommission von Donnerstag wurden 2015 EU-weit rund 52‘000 Tonnen Magermilchpulver vom Markt genommen. Im selben Zeitraum wurden in der EU über 141‘000 Tonnen Butter privat eingelagert.
"Wir wollen, dass unsere Landwirte und Molkereibetreiber einen fairen Preis für ihre harte Arbeit bekommen und weiterhin Weltklasse-Produkte liefern. Ich werde alle mir zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um den Markt zu stabilisieren", erklärte EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan am Mittwoch im Europäischen Parlament. Die Marktstützungsmassnahme wird bis zum 30. September 2016 verlängert.
Schweinefleisch-Einlagerung wird beendet
Seit Anfang Jahr wird auch die private Lagerhaltung von Schweinefleisch von der EU unterstützt. Dieses Programm wird nun beendet. Dies deshalb, weil die erwarteten Mengen Schweinefleisch vom Markt genommen worden sind. Insgesamt wurden seit dem 4. Januar 2016 rund 90‘000 Tonnen Fleisch eingelagert. Nun gäbe es Hinweise auf eine „vorsichtige Entspannung der Marktpreise“, heisst es in der Mitteilung.
Marktstützungsmassnahmen hatte die EU seit dem Sommer 2014 auch für Käse, Obst und Gemüse sowie Schweinefleisch eingeführt.