Anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) zusammen mit anderen den Milchproduzenten nahestehenden Verbänden Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze in Magdeburg ein Eckpunktepapier zur wirtschaftlich nachhaltigen Weiterentwicklung der Betriebe übergeben.
BDM-Vorstandssprecher Hans Foldenauer machte dabei erneut deutlich, dass die Marktstellung der Landwirtschaft gegenüber den nachgelagerten Stufen dringend verbessert und die Möglichkeit für ein effektives Management der Agrarmärkte durch den Primärsektor geschaffen werden müsse.
Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Krisen und des Ukraine-Krieges werde einmal mehr die Bedeutung der Landwirtschaft für Stabilität und Sicherheit deutlich.
Möglichst viele Betriebe durch Strukturwandel mitnehmen
„Wir brauchen eine flächengebundene, regional verankerte und resiliente, krisenfeste Landwirtschaft, die ein grosses Potential hat, klima- und tierwohlfreundlich zu wirtschaften und die uns eine möglichst unabhängige Ernährungssicherung ermöglicht“, unterstrich Foldenauer.
Dafür gelte es, möglichst viele Betriebe mit ihren vielfältigen Strukturen in die Zukunft mitzunehmen. „Ein gewinnbringendes Einkommen spielt dafür eine Schlüsselrolle, um den massiven Strukturwandel abzubremsen“, betonte der BDM-Sprecher.
Wettbewerbsfähigkeit ist keine Nebensächlichkeit
Benötigt würden dafür wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die es den Produzenten ermöglichten, flexibel und organisiert auf alle Marktsituationen reagieren zu können. „Mehr Wettbewerb um die Rohmilch“ und „eine bessere Marktposition der Produzenten“ seien der Schlüssel dafür, massiv gestiegene Produktionskosten weiterreichen zu können, statt darauf zu hoffen, dass Verarbeiter wie Molkereien und Schlachtereien freiwillig bereit seien, den Produzenten mehr von dem, was der Markt zulasse, zu geben, erklärte Foldenauer.
Von einer gerechten Margenaufteilung und den wirtschaftlichen Perspektiven hänge es ab, ob Betriebe abgewickelt oder weiterentwickelt würden.
„Die Wettbewerbsstärkung des Primärsektors ist daher keine Nebensächlichkeit“, so der BDM-Vorstandssprecher, sondern eine zentrale Aufgabe, wenn man eine vielfältig strukturierte Landwirtschaft erhalten will.
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