Das Familienunternehmen Milco feiert seinen 60. Geburtstag. Es kann sich durch regionale Traditionsprodukte im harten Markt gegenüber Cremo und Emmi behaupten.
Doppelrahm mit Meringues, Drinkmilch aus dem Greyerzerland und der rahmige Halbhartkäse Armailli de Gruyère sind nur 3 von 270 Produkten, die im Familienunternehmen Milco im freiburgischen Vuisternens-en-Ogoz hergestellt werden. Sie werden einerseits unter der Eigenmarke und andererseits für Coop, Migros, Aligro, Manor und Volg vertrieben.
Das Unternehmen wurde vor sechzig Jahren von Désiré Ropraz offiziell gegründet. Zuvor hatte deren Vater Armand Ropraz die Käserei in Sorens übernommen und damit die Basis gelegt.
In der dritten Generation
Im Jahr 1990 haben die Brüder Jacques und Eric Ropraz, die Söhne von Désiré Ropraz, die Unternehmensführung übernommen. Nach eigenen Angaben wird das Unternehmen nun also bereits in der dritten Generation geführt. Seit drei Jahren ist zudem die Familie Stucky als Aktionärin beteiligt.
Den Weg als Familienbetrieb weiterzugehen, sei vorgegeben und ganz in ihrem Sinne. «Mein Sohn Vincent hat seine Ausbildung zum Milchtechnologen abgeschlossen und wird nächstes Jahr in den Betrieb mit einsteigen», so der stolze Eric Ropraz, Geschäftsführer von Milco. Somit wird die vierte Generation Ropraz in der Milchverarbeitung tätig sein.
Regionale Produkte
Doch wie kann sich ein kleiner Player gegen die grossen Milchverarbeiter wie Cremo oder auch Emmi behaupten? «Wir setzen auf Spezialitäten und regionale Traditionsprodukte», so Ropraz. Mit ihrer eigenen Marke und ihrer Idee der regional verwurzelten Spezialprodukte könnten sie sich abheben.
Ihre Märkte seien die Westschweiz und auch das nahe Ausland. «Das Potenzial für den Export von Spezialitäten ist noch gross», so Jacques Ropraz, Direktor von Milco. Das Hauptexportland von Milco ist Deutschland. Mit der Cremo bestehe zudem eine Zusammenarbeit in einigen Bereichen. So wird die Zuteilung ihrer Produkte in den Detailhandel gemeinsam organisiert.
Auch beim Milchpreis orientieren sie sich an den Empfehlungen der Cremo. «Wir zahlen unseren Lieferanten einen A-Milch-Preis von 65 Rappen, dazu kommen Zuschläge für die Qualität und die Vertragslänge, sprich Treue der Lieferanten gegenüber Milco», erklärt Jacques Ropraz.
Fixe Abnahmeverträge
Mit ihren achtzig Lieferanten haben sie direkte Abnahmeverträge. Dies funktioniere sehr gut und einige Familienbetriebe seien genauso lange dabei, wie es Milco schon gebe. Sie seien es, die eine tägliche Verarbeitung von bis zu 50000 Litern Milch pro Tag überhaupt ermöglichten. Drei Millionen Liter würden jährlich als Trinkmilch verkauft werden.