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Missbildungen häufen sich

Vergangenen Sommer steckten sich praktisch alle Kühe, Ziegen und Schafe in der Schweiz mit dem Schmallenberg-Virus an. Aber erst jetzt wird der Schaden sichtbar. Diesen müssen die betroffenen Bauern alleine tragen.

 

 

Vergangenen Sommer steckten sich praktisch alle Kühe, Ziegen und Schafe in der Schweiz mit dem Schmallenberg-Virus an. Aber erst jetzt wird der Schaden sichtbar. Diesen müssen die betroffenen Bauern alleine tragen.

Im Herbst 2011 tauchte das Schmallenberg-Virus in Deutschland erstmals auf. Im Sommer 2012 brachten es infizierte Mücken in die Schweiz – und weiter in nahezu alle Rindvieh-, Schaf- und Ziegenbestände. Das Bundesamt für Veterinärwesen, das die Ausbreitung  überwachte, hörte deshalb Ende Oktober auf, Blutproben zu analysieren. In fast jeder konnte man das Virus nachweisen. Durch Aborte und missgebildete Nachkommen werden die Infektionen jetzt nachträglich erkennbar. 

Jedes Zweite ein Opfer des Virus

Norbert Stäuber vom Veterinärdienst des Kantons Bern bestätigt: «Uns werden aus dem ganzen Kanton Schäden gemeldet, die auf das Virus zurückzuführen sind.» Seit Mitte Dezember 2012 sei eine deutliche Häufung erkennbar, «betroffen sind hauptsächlich Lämmer.»

Das bestätigen die Zahlen des Instituts für Virusprophylaxe (IVI). Dieses hat von Februar 2012 bis Anfang Februar 2013 total 231 missgebildete oder zu früh geborene Föten aus der ganzen Schweiz untersucht: 104 Kälber, 99 Lämmer und 28 Gitzi. Davon wurden bisher deren 84  – 16 Kälber, 58 Lämmer und zehn Gitzi – positiv auf Schmallenberg getestet. Bei den Lämmern war also mehr als jedes Zweite ein Opfer des Virus.

Lange Wartezeiten auf Resultate

German Schmutz, Präsident des Schafzuchtverbandes: «Wir erhalten zahlreiche Rückmeldungen von Schafhaltern, die teilweise vier Ablammungen hintereinander verloren haben.» Zwar würden die Tierärzte vermuten, dass dies eine Folge der Virusinfektion sei und die Kadaver einschicken, auf die Bestätigung des IVI warte man aber in vielen Fällen noch immer.

«Ich habe das Gefühl, das wird zu wenig gut abgeklärt.»  Obschon die Tiergesundheit an erster Stelle stehe, könne man nichts tun, als die Bauern aufzuklären: «Die Kosten müssen sie selber tragen. Bei saisonaler Ablammung bleibt eine Aue ohne Lämmer ein Jahr lang unproduktiv.»

Schmallenberg gilt nicht als Seuche

Die Bauern werden von Bund und Kantonen nicht entschädigt, weil die durch das Schmallenberg-Virus verursachte Krankheit laut Tierseuchengesetz keine Seuche ist. Im Kanton Bern beispielsweise trägt die Tierseuchenkasse immerhin die Kosten für den Tierarzt, der den Verdacht abklärt, und die Laborkosten.

Bleibt die Hoffnung, das das Gröbste bereits überstanden ist. Die allermeisten Tiere, die 2012 vom Virus befallen wurden, haben Antikörper gebildet und sind nun immun.

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