Klimabedingte Missernten in wichtigen Hartweizenexportländern könnten am deutschen Nudelmarkt zu Engpässen und Preissteigerungen führen. Darauf hat das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden hingewiesen.
Zwar wird die hiesige Ernte 2021 auf 207’000 t Hartweizen geschätzt, das wären 13,1 % mehr als im Vorjahr. Dennoch könne damit der deutsche Jahresbedarf, der sich nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf rund 1,2 Mio t Hartweizen belaufe, nicht gedeckt werden.
Etwa vier Fünftel des Verbrauchs müssten importiert werden. Allerdings sei das diesjährige globale Aufkommen an Hartweizen in wichtigen Exportländern wie Kanada und den USA in Folge von Dürre und extremer Hitze sowie ebenfalls ungünstigen Wetterbedingungen in anderen wichtigen Anbaunationen im Vergleich zu 2020 rückläufig.
Unterdessen importierte die Bundesrepublik Destatis zufolge von Januar bis August 2021 nur rund 254’000 t Nudeln im Wert von 283,7 Mio Euro. Bezogen auf die Menge war dies ein Minus von 7,3 %. Gleichzeitig hätten sich die betreffenden Ausfuhren um 7,3 % auf rund 40’400 t Nudeln im Wert von 57,0 Mio Euro verringert. Die deutschen Nudeleinfuhren für 2020 beziffern die Statistiker auf 405’000 t.
Das waren 5,9 % mehr als im Vorjahr. Davon seien allein 86,2 % aus Italien bezogen worden. Allerdings geht die EU-Kommission aktuell davon aus, dass die dortige Hartweizenernte 2021 mit schätzungsweise 4,32 Mio t um 435’000 t oder 11,1 % grösser als im Vorjahr ausgefallen sein dürfte. Indes ging die deutsche Nudelerzeugung Destatis zufolge im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,4 % zurück.
Für das Gesamtjahr 2020 weist das Bundesamt noch einen Produktionszuwachs gegenüber 2019 von 18,3 % auf rund 319’000 t Nudeln aus. Davon entfielen 124’200 t auf die vegane Variante ohne Ei. Das entsprach im Vorjahresvergleich einem Plus von 43,3 %. AgE