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Mit aufgerüstetem Mäher gegen Engerlinge

 

Ein aufgerüsteter Motormäher sorgt im Kanton Uri für Furore. Er kommt bei der biologischen Bekämpfung der Engerlinge zum Einsatz. Mittels Düsen werden Sporen des Beauveria-Pilzes in die Erde gespritzt. Nach einigen Monaten macht dieser Pilz den Engerlingen den Garaus.

 

«Mexit» nennt sich der zum biologischen Schädlingsbekämpfer aufgerüstete Motormäher. Das Gerät solle die Engerlingsbekämpfung revolutionieren, schreibt die «Luzerner Zeitung».

 

«Früher mussten wir die steilen Wiesen manuell gegen Engerlinge bearbeiten. Mit dem Mexit kann man viel grössere Flächen in kurzer Zeit behandeln», sagte Bauer Stefan Gisler aus Schattdorf UR . 40 Hektaren sollen im Kanton Uri dieses Jahr mit dem «Mexit» behandelt werden.

 

Kostenpunkt: 100’000 Franken

 

Ursprünglich erfunden hat die Maschine die Firma Terratec Maschinenbau aus Österreich. Doch Wisi Zgraggen vom Bielenhof in Erstfeld UR hat den «Mexit» zusammen mit seinem ältesten Sohn Thomas weiterentwickelt. «Wir haben bemerkt, dass der erste Prototyp nicht praxistauglich war. Wir haben die Maschine so weit gebracht, dass sie grossflächig zum Einsatz kommen kann», sagt Zgraggen.

 

Der Motormäher kann über eine Fernbedienung gesteuert werden. Zudem wird die befahrene Parzelle digital erfasst.  Zgraggen will die innovative Maschine nun auch in anderen Kantonen bekannt machen. Auch Regierungsrat Urban Camenzind ist es ein Anliegen, dass die Landwirte bei der Engerlingsbekämpfung unterstützt werden. 100’000 Franken koste die Maschine. 

 

Schädlinge biologisch bekämpfen

 

Der Maikäferengerling wird immer mehr zum gefürchteten Schädling. Durch die gestiegenen Temperaturen in den letzten Jahren kommt er in immer höheren Lagen vor. Alle drei Jahre setzt er zum Flug an. Der nächste Flug  erfolgt 2024. Engerlinge fressen die Wurzeln von wichtigen Futtergräsern und verursachen so massive Flurschäden. Durch die fehlende Grasnarbe könnten die Hänge ins Rutschen kommen.

 

Die Idee, Engerlinge statt chemisch biologisch zu bekämpfen, wurde 1992 an Christian Schweizer herangetragen und damals erstmals im Kanton Uri ausprobiert. «Das ist nicht wie eine Chemiekeule, die alle Insekten abtötet», zitiert die «Luzerner Zeitung» Christian Schweizer. Schweizer arbeitet in der Forschungsanstalt Agroscope und beschäftigt sich seit 40 Jahren mit der Käferlarve. 

 

Der Maikäfer besiedelt wegen der Klimaerwärmung immer höhere Lagen und richtet an Steilhängen grosse Schäden an.
Agroscope

 

Geduld wird mit langer Wirkung belohnt

 

Die am Mäher angebrachten Düsen sprühten dabei die Sporen des Beauveria-Pilzes in die Erde. Dieser Pilz sei zwar sehr effektiv, bis er seine Wirkung entfalte dauere es jedoch ein paar Monate. 

 

Bis der in den Boden gespritzte Pilz seine Wirkung entfaltet, können nämlich 3 bis 6 Monate vergehen. Und der Pilz wirkt auch nur gegen die Engerlinge der Maikäfer. «Man forscht aber bereits an einer neuen Sorte von Pilzen, die beispielsweise auch gegen den Junikäfer wirkt», so Schweizer.

 

Dafür solle die Wirkung des Pilzes lange anhalten. «Mein Vater hat Anfang der 1990er-Jahre Pilze manuell im Boden ausgebracht. Seither wurde er von der Plage verschont», sagte Josef Schuler von der Korporation Uri der «Luzerner Zeitung».

 

Dass die Behandlung so lange wirkt, darauf hofft auch Schweizer von Agroscope. Eine Garantie dafür gibt es nicht. Der Pilz vergehe, sobald es keine Engerlinge mehr im Boden habe, denn er lebt von ihnen.

 

Tipps und weitere Infos zur Engerlingsbekämpfung mit Pilzen finden sich auf der Seite von Agroscope

 

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