Ein Forscherteam der Universität Hohenheim will Daten aus der zunehmenden Digitalisierung in der Landwirtschaft nutzen, um damit Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürren und Ernteausfälle zu bekämpfen.
Wie die Hochschule am Montag vergangener Woche mitteilte, können mit diesem „Datenschatz“ neue Computerprogramme zur saisonalen Wetter- und Erntevorhersage gefüttert werden. Dementsprechend könnten die Landwirte ihre Feldfrüchte besser planen, ihre Düngermengen anpassen oder auf trockenresistente Neuzüchtungen umsteigen. Ausserdem könnten Lohnunternehmer den Maschinenbedarf für ihre Erntekampagnen vorausplanen und Versicherungen massgeschneiderte Programme für den Ertragsausfall auflegen.
Darüber hinaus böte sich Lebensmittelproduzenten die Möglichkeit, ihre Produktionsabläufe auf das Angebot, die Menge und den richtigen Zeitpunkt ausrichten. Für diese Zukunftsvision sei allerdings noch eine Reihe an Grundlagenforschung nötig, räumte die Hochschule ein. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen will die Universität unter dem Arbeitstitel „Landwirtschaftliche Dürren im digitalen Zeitalter“ (Agricultural Droughts in the Digital Era (AGER)) die „millionenschwere Finanzierung des Projekts“ über die Förderung eines Exzellenzclusters erreichen.
Nach Angaben von Prof. Thilo Streck von der Universität Hohenheim hat man es geschafft, für alle Teilprozesse Computermodelle zu programmieren, die derzeit zu einer Gesamtsoftware für ein Supercomputer am Hochleistungsrechenzentrum Stuttgart zusammengesetzt werden. Ein weiterer Baustein seien neue Züchtungskonzepte für Pflanzensorten, die auch ungünstigere Verhältnisse ohne grössere Ernteverluste überstünden.


