Auch im Gemüsebau gibt es Krankheiten, die mit den Samen übertragen werden. Eine Dampfbehandlung tötet Pilze ab.
Gewisse Pflanzenkrankheiten haften an den Samen von Nutzpflanzen. Keimt die Pflanze, wird sie krank. Bildet sie Samen, gibt sie die Krankheit weiter. Aus ökologischen Gründen und wegen Resistenzbildung sind chemische Methoden immer weniger erwünscht.
An den Tagen der offenen Tür von Agroscope in Wädenswil wurde die Dampfbehandlung vorgeführt.
Heisswasser hat Nachteile
Im Bioanbau sind keine chemischen Saatgutbehandlungen zulässig. Die seit Langem bekannte Heisswasserbehandlung hat viele Nachteile: Samen und Pilze sind ähnlich hitzeempfindlich, die Behandlungsdauer ist lang, und die Samen nehmen viel Wasser auf, das wieder entzogen werden muss.
Forscher von Agroscope haben nun eine Alternative gefunden. Dampf mit niedrigem Druck wird mit der Umgebungsluft gemischt, bis die gewünschte Desinfektionstemperatur von gut 650 °C erreicht ist. Die Samen werden in einer dünnen Schicht auf ein Netz gelegt und während 90 bis 120 Sekunden vom Dampf umströmt.
Samen keimen normal
Nach der Desinfektion können die Samen direkt gesät oder bei 300°C getrocknet werden. Die Samen können vollständig von Pilzen befreit werden, ohne dass ihre Keimfähigkeit beeinträchtigt wird. Nur grosskörnige Leguminosen wie Erbsen und Bohnen konnten bisher nicht ohne Verlust von Keimfähigkeit behandelt werden. Die Dampfbehandlung sei zuverlässig, sicher, preiswert und technisch einfach zu automatisieren, schreibt Agroscope.



