Beim Bewässern im Gemüsebau werden vermehrt Balkensysteme eingesetzt. Zwar sind die Anfangsinvestition grösser, spätere Einsparungen beim Betrieb machen dies aber wieder wett.
Die Öga in Oeschberg bei Koppigen ist immer auch ein Schaufenster für die Anbieter von Bewässerungstechnik. Wir haben bei Lukas Keller von der Landmaschinenfirma Keller Technik AG aus Nussbaumen TG nachgefragt, in welche Bereiche die Bauern derzeit investieren.
"Kosteneffizient, Einsatzzeitpunkt und Optimierung des Abdrifts, das sind die Schlagworte, wenn es um moderne Bewässerungstechnik geht", sagt Lukas Keller. Gerade wegen der Kosteneffizient würden Gemüsebauern immer mehr auf Balkensysteme zurückgreifen. Dies weil beim Balkenberegner im Gegensatz zur Kanonenberegnung mit Niederdruck gearbeitet werden kann.
3 bar Druck
Zwar seien Balkenberegner kostenintensiver in der Anschaffung als Kanonenberegner. "Weil aber mit weniger Druck bewässert werden kann, sei der Balkenberegner sparsamer im Wasser- und im Energieverbrauch", sagt Keller.
Eine Kanone benötige je nach Anlage 5 bis 10 bar Speisedruck. Ein Balkensystem hingegen könne mit 2,5 bis 3 bar Druck bewässern.
Mit einer Einsparung von drei bar Druck müsse man rund 15 kW oder 25 PS weniger Energie erzeugen. "Dies macht sich vor allem dann bezahlbar, wenn mit grossen Dieselpumpen gearbeitet wird".
Balkensysteme seien auch dann ein Thema, wenn es auf den zu bewässernden Gebieten viel und stetigen Wind hat wie etwa im Wallis. Auch Kartoffelbauern würden vermehrt auf diese Technik setzen.
Stetiger Niederschlag
Aufpassen müsse man, dass man dem frisch gesetzten Salat und die Rübli nicht zu viel mm gibt. Sonst könne es zu Verschlammung führen und es gebe einen Deckel. Grund dafür ist, dass bei der Balkenbewässerung ein stetiger Niederschlag herrscht, während die Kanone von links nach rechts wechselt und so dem Wasser Zeit gibt abzusickern. Sobald aber die Pflanzen gewachsen sind und viel grün da ist, könne man problemlos auf 25 bis 25 mm Niederschlag gehen.