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Mit Galtration bis 689kg mehr Milch

 

Die Galtphasenfütterung ist die Königsdisziplin. Bei den Galtkühen werden die Weichen für den optimalen Laktationsstart gestellt. Mit dem richtigen Management werden Krankheiten vermieden, und die Leistung steigt.

 

Der erste Tag der neuen Laktation sei nicht der erste Tag nach der Kalbung, sondern der erste Tag des Trockenstellens. Das schreibt das deutsche Fütterungsunternehmen Sano mit der Erklärung, dass sich die Galtkuh auf die Geburt und auf die kommende Laktation vorbereitet.

 

45 bis 60 Tage

 

Das Euter erholt sich, der Stoffwechsel wird auf die Hochleistungsphase in der Frühlaktation eingestimmt. In dieser Zeit dürfen die Kühe nicht – wie oft gemacht – mit Ökoheu in eine Ecke gestellt werden. Vielmehr brauchen sie viel Aufmerksamkeit. Denn klar ist: Fehler, insbesondere bei der Fütterung in der Galtphase, wirken sich bis weit in die folgende Laktation aus. Umgekehrt müssen viele Faktoren zusammenpassen, damit Abkalben und Laktationsstart reibungslos klappen. 

 

In der Galtzeit regeneriert sich das Eutergewebe. Das noch ungeborene Kalb entwickelt sich. Der Stoffwechsel wird für die kommende Laktation fit gemacht, sodass die Kuh mit einem gesunden, leistungsfähigen Pansen und gesunder Körperkondition in die Laktation starten kann. Das braucht Zeit. 45 bis 60 Tage lautet die Empfehlung für die optimale Länge der Galtphase. Eine Tagesmilchmenge von 12,5kg beim Trockenstellen ist ideal. Liegt sie darüber, besteht ein höheres Risiko für Mastitis.

 

Körperkondition

 

Viele Kühe geben beim Galtstellen aber deutlich mehr Milch. Durch Reduktion der Nährstoffe in der Ration kann die Milchleistung reduziert werden. Eine zu kurze oder eine zu lange Dauer der Galtphase sorgt für eine verminderte Leistung in der Folgelaktation. Trockenphasen weit unter 45 Tagen geben der Kuh nicht genügend Zeit zur Regeneration des Euters, zu lange Trockenphasen führen oftmals zu fetten Tieren. Ziel sollte sein, dass 70 bis 80 Prozent der trockenstehenden Kühe eines Betriebs im optimalen Zeitraum von 45 bis 60 Tagen liegen.

 

Eine Herausforderung in der Galtphasenfütterung ist es, die Kühe in der richtigen Körperkondition zu halten. Dies ist essenziell sowohl für die Geburt als auch für den Stoffwechsel zum Laktationsbeginn, also um beispielsweise Ketose vorzubeugen. Daher ist es sehr wichtig, die eingesetzten Futtermittel hinsichtlich der Nährstoffe als auch ihrer Verdaulichkeiten zu kennen und dementsprechend einzusetzen. Denn der Pansen ist und bleibt der Schlüssel für eine erfolgreiche Rinderfütterung. Auch während des Trockenstehens.

 

Lebendhefen helfen

 

Als Kraftwerk der Kuh muss der Pansen zu Beginn der Laktation gesund und leistungsfähig sein. Das Ziel der Galtphase ist es daher, die Pansengesundheit und die Pansenzotten bestmöglich zu erhalten und zu fördern. Dies wird durch eine ausgeglichene Ration mit ausreichend Energie, Protein und Faserkomponenten erreicht. Die Trockensteher müssen alle Komponenten der Laktierenden bekommen, damit Pansenbakterien und Pansenzotten leistungsfähig bleiben. Das Einmischen von Stroh sorgt für satte Kühe und verhindert eine Überkonditionierung.

 

Zusätzlich hilft der Einsatz von Lebendhefen, um die Pansenfunktion zu unterstützen. Zu Beginn der Trockenphase beträgt die Trockensubstanzaufnahme der Kühe rund 2 Prozent des Körpergewichts. Je näher der Kalbetermin, desto stärker nimmt die Trockensubstanzaufnahme ab. Vor dem Kalben sinkt die Futteraufnahme auf 1,5 bis 1,8 Prozent des Körpergewichts. Die Galtkühe sollten die Futteraufnahme maximal hoch halten. Nur so werden auch die Futteraufnahme in der Frühlaktation und folglich die Milchleistung hoch sein. Eine bedarfsgerechte Futterration während des Trockenstehens wirkt sich positiv auf die Milchleistung der nachfolgenden Laktation aus. Dann ist laut Sano sogar eine Steigerung von 227 bis 689kg Milch pro Laktation möglich.

 

 

Fett ist heikel

 

Verfettete Kühe haben ein gestörtes Hungergefühl, fressen weniger und rutschen noch schneller ins Energieloch als Kühe mit optimaler Körperkondition. Sie sind daher speziell zu überwachen. Fette Galtkühe haben oft schon vor dem Abkalben eine beginnende Ketose. Bei diesen Tieren sollte die Verabreichung von vorbeugend wirksamen Produkten schon in der Galtphase beginnen. Für alle Galtkühe gilt: Dank der Transitfütterung zwei bis drei Wochen vor der Geburt können sich Pansen und Mikroben auf die Ration und die Futtermenge nach der Abkalbung einstellen. sum

 

Milchfieber vorbeugen

 

Milchfieber stellt auf vielen Betrieben eine Herausforderung dar. Damit verbunden sind häufig auch hohe Kosten für den Tierarzt. Dazu kommen Leistungsverluste und im schlimmsten Fall auch Abgänge. Milchfieber gilt es daher unbedingt zu vermeiden. Die gute Nachricht ist, dass mit der passenden Trockensteherfütterung Milchfieber einfach und effektiv vorgebeugt werden kann. Milchfieber und das damit verbundene Festliegen entsteht durch einen akuten Kalziummangel, welcher aufgrund der hohen Milchbildung zu Beginn der Laktation entsteht. Mit einer angepassten Trockensteherfütterung kann der Kalziumstoffwechsel der Kuh jedoch sehr gut auf diese Situation vorbereitet werden.

 

Der Schlüssel liegt in der Mineralstoffversorgung. Besser gesagt im Verhältnis von Natrium und Kalium (positive Kationen) zu Chlorid und Schwefel (negativ geladene Anionen). Im Galtkuhbereich sind tendenziell mehr Chlorid und Schwefel erwünscht. Erreicht wird das durch den Einsatz saurer Salze. Dadurch wird die Aufnahme von Kalzium auch während der Galtphase hoch gehalten. Sogenannte Transporter in der Darmwand bleiben erhalten und können sofort zum Laktationsstart das in der Ration der Laktierenden enthaltene Kalzium aufnehmen. Auch laut der UFA ist in der Galtperiode ein phosphorreicher Mineralstoff mit tiefem Kalziumgehalt angezeigt.

 

Selektieren verhindern

 

Wichtig ist, den Futterverzehr der Galtkühe regelmässig zu überwachen. Durch den höheren Einsatz von Grundfutter und Faserkomponenten wie Stroh ist die homogene Mischung sehr wichtig, damit jede Kuh den ihr zustehenden Anteil Kraft- und Mineralfutter inklusive der sauren Salze erhält. Man sollte kontrollieren, wie die Ration gefressen wird, ob die Futteraufnahme passt und ob die Tiere selektiv fressen. Auch eine Veränderung der Trockensubstanz der Silagen kann massgebliche Änderungen in der Fütterung hervorrufen. 

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