Grundeln aus dem Schwarzen und Kaspischen Meer sind eine invasive Fischart in Schweizer Gewässern. Forscherinnen der Universität Basel stellen nun einen Test vor, der Grundel-Erbgut im Wasser nachweist. Der Eindringling liesse sich so früher erkennen und bekämpfen.
Grundeln breiten sich zunehmend entlang der Schifffahrtsrouten in ganz Mitteleuropa und Nordamerika aus. Im Rhein bei Basel zum Beispiel dominieren die eingeschleppten Fische bereits den Gewässergrund. Meist bleibt eine Neubesiedlung unentdeckt, bis die Population so dicht ist, dass Gegenmassnahmen kaum mehr etwas bewirken.
Test schlägt nur auf Grundel-DNA an
Abhilfe schaffen könnte ein neu entwickelter Test von zwei Forscherinnen der Universität Basel. Damit lässt sich in Wasserproben die Anwesenheit der invasiven Fische über Erbgutspuren nachweisen, wie die Universität Basel am Mittwoch mitteilte.
Der Gentest ist so spezifisch, dass er nur auf Erbsubstanz der Schwarzmeergrundeln anschlägt, nicht jedoch auf solche von einheimischen Fischarten. Die Fisch-DNA gelangt über Kot und verlorene Schuppen ins Wasser. Üblicherweise werden die Fischbestände durch Abfischung überwacht, was aber arbeits- und kostenintensiv sei, schrieb die Universität Basel. Elektrische Befischung stelle zudem eine Belastung für die Fischfauna dar.
Auch für Schutzzonen geeignet
Der Test, den Irene Adrian-Kalchhauser und Patricia Burkhardt-Holm von der Universität Basel nun entwickelt haben, sei viel einfacher und schonender, könne also auch in Schutzzonen und Brutgebieten zum Einsatz kommen. Die Methode stellen sie im Fachmagazin «PLOS ONE» vor.
«Unser Test ist einer der ersten Ansätze dieser Art, der in einem Fliessgewässer eine spezifische Fischart gezielt und erfolgreich nachweist», liess sich Adrian-Kalchhauser in der Mitteilung zitieren. Die Studie solle dazu beitragen, solche DNA-Tests als Standardmethode im europäischen Gewässermanagement zu etablieren. In den USA werden bereits seit Jahren ähnliche Tests verwendet, um die Ausbreitung des invasiven Asiatischen Karpfens zu überwachen.