Im Zoo Basel wird gegenwärtig in Akkordarbeit Laub gezupft und eingelagert, um Giraffen, Antilopen und Okapis auch im Winter artgerecht ernähren zu können. Der Mist der Blätter fressenden Tiere wird danach kompostiert und für die Düngung von Obstplantagen der Region verwendet.
Für die aufwendige Zupfarbeit wird auf Freiwillige des Freundevereins zurückgegriffen, wie der Zoo Basel am Mittwoch mitteilte. Abgelesen werden in erster Linie Blätter von Ahornbäumen, Buchen, Eichen und Eschen.
Durch Einstampfen in die Plastikfässer werden die Blätter verdichtet. Mit einem Deckel mit einem Spannrahmen werden die Behälter luftdicht verschlossen. Nun beginnt ein Säuerungsprozess, der das Laub für den kommenden Winter und darüber hinaus haltbar macht. In den ersten Wochen bei der sauren Gärung entstehen Gase und der Plastikdeckel der Fässer wölbt sich nach oben.
Die Zolli-Gärtner öffnen den Deckel kurz und lassen das Gas (CO2) entweichen. Nach einigen Wochen ist die Gasbildung abgeschlossen und die rund 20 Kilogramm Laubsilage enthaltenden Fässer werden in einem Raum mit stabiler Temperatur gelagert. Im November werden die erste Fässer geöffnet. «Die Laubsilage wird von den Tieren sehr geschätzt und gerne gefressen», schreibt der Zoo.
Als Blätterfresser oder Browser sind die Giraffen, Antilopen und Okapis gemäss Communiqué im Gegensatz zu den Grasfressern auch im Winter auf eine eiweissreiche und in der Faserstruktur an ihr Verdauungssystem angepasste Blattnahrung angewiesen. Grasheu sei für diese Tierarten ungeeignet.
Der Giraffen-Mist wird wie der Mist von allen anderen Zootieren abgeführt, an Wegrändern kompostiert und für die Düngung von Obstanlagen in der Region verwendet.