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Mit Prävention Krebsrisiko durch Holzstaub und UV-Strahlen am Arbeitsplatz senken

Das Krebsrisiko durch Holzstaub und UV-Strahlen am Arbeitsplatz könnte durch die richtigen Präventions-massnahmen deutlich gesenkt werden. Zu diesem Schluss kommen zwei Forschungsprojekte, hinter denen die Gewerkschaft Unia und der Agrarchemie-konzern Syngenta stehen.

sda |

 

Das Krebsrisiko durch Holzstaub und UV-Strahlen am Arbeitsplatz könnte durch die richtigen Präventions-massnahmen deutlich gesenkt werden. Zu diesem Schluss kommen zwei Forschungsprojekte, hinter denen die Gewerkschaft Unia und der Agrarchemie-konzern Syngenta stehen.

Holzstaub ist die dritthäufigste Ursache von berufsbedingten Krebs-erkrankungen, und bei der Melanomrate steht die Schweiz europaweit an der Spitze. Das Institut universitaire romand de Santé de Travail (IST), das zu den Universitäten von Lausanne und Genf gehört, hat sich in zwei Forschungsprojekte deshalb dieser beiden Krebsformen angenommen. Die Resultate wurden am Donnerstag in Bern vorgestellt.

Höchste Melanomrate Europas

Laut IST steigt die Zahl der Hautkrebsfälle, die durch UV-Strahlen verursacht werden, seit 50 Jahren stetig an. Inzwischen habe die Schweiz in ganz Europa die höchste Melanomrate mit 15’000 Fällen pro Jahr. Davon sind 10 Prozent schwarzer Hautkrebs, die bösartigste Form von Hautkrebs.

Arbeitnehmende, die im Freien arbeiten, haben eine drei- bis fünfmal höhere UV-Exposition als andere Beschäftigte.

3-D-Modell zeigt Einstrahlung

Trotzdem habe sich die Prävention bisher vor allem an Sonnenbadende gerichtet, sagte IST-Forscher David Vernez vor den Medien. Dabei seien Bauarbeiter, Landwirte oder Weinbauern ebenso betroffen.

Die Forscher waren erstaunt, dass die direkte Sonneneinstrahlung, die den Sonnenbrand verursacht, nur knapp einen Viertel ausmacht - der grosse Rest ist diffuse Strahlung. Auf die Hautalterung habe die indirekte Einstrahlung deshalb einen enormen Einfluss, sagte Vernez.

Eine vom IST entwickelte virtuelle Bildtechnik erlaubt es, die aufgenommene Menge an UV-Strahlen zu messen. Und zwar für verschiedene Körperhaltungen und verschiedene Schutzkleider. Mit diesem Messsystem können für unterschiedliche Arbeitsvorgänge spezifische Grundlagen für die Präventionsarbeit erstellt werden.

Gefahr beim Sägen, Fräsen und Bohren

Dem Holzstaub ausgesetzt sind in der Schweiz rund 80’000 Arbeitnehmende, wie IST-Projektleiterin Evin Danisman sagte. Die Forschungsarbeit habe aufgezeigt, dass durch die Hitze bei der Holzbearbeitung Polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) erzeugt werden. Diese können für Krebs der Nasennebenhöhlen mitverantwortlich sein.

Diese Krebsart ist relativ selten. In Frankreich etwa treten jährlich zwischen 60 und 80 Fälle auf, für die Schweiz präsentierten die Wissenschaftler keine Zahlen. Die Latenzzeit beträgt zwischen 30 und 40 Jahre. Ausgelöst werden kann sie etwa durch Sägen, Fräsen, Hobeln, Bohren und Schleifen.

Maske reicht als Schutz aus

Die Forscher haben die Exposition von rund 30 Holzarbeitern gemessen und festgestellt: Die meisten waren einer Holzstaubkonzentration ausgesetzt, die über dem von der SUVA empfohlenen Maximalwert von 2 mg/m3 lag. Der höchste gemessene Wert habe gar 168 mg/m3 betragen, sagte Forscherin Danisman.

Ihr zufolge reicht bereits eine einfache Maske, um sich gegen den Staub zu schützen. Auch ein guter Maschinenunterhalt helfe, die Temperatur und damit die Entstehung von PAK zu reduzieren.

Blasenkrebs wegen Insektizid?

Die beiden Forschungsprojekte wurden von der SUVA vermittelt.  Zustande gekommen und finanziert worden sind sie aufgrund einer  Vereinbarung zwischen Unia und Syngenta aus dem Jahr 2006.

Den Hintergrund zu dieser Vereinbarung, den die beiden Partner als «beispielhaft» bezeichnen, bilden Fälle von Blasenkrebs bei ehemaligen Mitarbeitern von Ciba Geigy (heute Syngenta) in Monthey VS. Die Fälle könnten einen Zusammenhang mit der Produktion des Insektizids Galecron in den 70er- und 80er-Jahren haben.

Die am Donnerstag vorgestellten Forschungsresultate wurden bereits in Fachzeitschriften veröffentlicht: diejenigen über die UV-Strahlen in «Photochemistry and Photobiology» und im «British Journal of Dermatology», diejenigen über den Holzstaub in «Frontiers in Oncology».

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