Die irische Regierung will den Ausbau des Biolandbaus voranbringen. Mit dazu beitragen soll ein Bio-Strategieforum, in dem 24 Fachleute aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung, der Biozertifizierungsstellen und der zuständigen staatlichen Behörden zusammensitzen.
Hauptaufgabe des Gremiums wird die Umsetzung der irischen Biostrategie 2025 sein. Die Experten sollen analysieren, welche Massnahmen ergriffen und welche Hemmnisse beseitigt werden sollten, um die Umstellung landwirtschaftlicher Betriebe auf den Biolandbaus zu forcieren.
Ziel der Dubliner Regierung ist es, bis 2027 den Bioflächenanteil von aktuell lediglich 2 % auf 7,5 % auszubauen. Vorsitzender des neuen Gremiums ist der frühere Bord-Bia-Direktor für Fleisch, Lebensmittel und Getränke, Padraig Brennan.
«Riesige ungenutzte Möglichkeiten»
Die im irischen Landwirtschaftsministerium zuständige Staatssekretärin Pippa Hackett unterstrich beim Auftakttreffen, dass es sowohl in Irland als auch international „riesige ungenutzte Möglichkeiten“ für den Biosektor gebe.
Die Wahrnehmung dieser Möglichkeiten werde jedoch das richtige Mass an Unterstützung und Innovation erfordern. Hackett betonte, die Landwirte müssten bereit sein, sich auf Veränderungen einzulassen und über den Tellerrand hinauszuschauen. Gleichzeitig räumte sei ein, dass der Biolandbau nicht für alle Landwirte geeignet sei.
Rückendeckung durch die Agrarverbände
Der ehemalige Leiter von Organic Denmark, Paul Holmbeck, erläuterte bei dem Auftakttreffen des Forums einige Lehren, die Irland aus seiner Sicht aus den Entwicklungen in Dänemark ziehen kann. So wies er darauf hin, dass sowohl Irland als auch Dänemark eine ähnliche geringe Bevölkerungszahl hätten und Dänemark im europäischen Vergleich aber Marktführer beim Absatz von Bioprodukten sei, da 80 % seiner Landsleute jede Woche Bioprodukte kauften.
Die biologisch bewirtschaftete Anbaufläche Dänemarks belaufe sich auf 12 %. Ziel sei es, dieses Areal bis 2030 zu verdoppeln. Holmbeck berichtete zudem, dass sich die dänischen Agrarverbände für den Biolandbau eingesetzt hätten, was die Meinung vieler Landwirte geändert habe, dass es sich dabei nur um einen Nischenbereich handle.
Als „Schlüssel zum dänischen Erfolg“ nannte der Experte den Zusammenschluss von Landwirten, politischen Entscheidungsträgern, Forschern, Beratern, Verarbeitern und Vermarktern unter einer Dachorganisation, um das Angebot an Bioprodukten und die Nachfrage danach gleichermassen zu steigern. Daneben werde intensiv mit Verbrauchern, Einzelhändlern, Restaurants und Cafés zusammengearbeitet, um die Vorteile ökologischer Lebensmittel und Produkte hervorzuheben.