Bernhard Zaugg hat schon als Bub die ersten Ziegen gekauft. Nun macht er seinen Traum wahr und hat einen neuen Stall für seine Saanenziegen gebaut. Auch wenn das finanzielle Wagnis gross ist, läuft der Absatz der Produkte gut.
Fast 400'000 Franken hat Bernhard Zaugg aus Fahrni BE in den Bau seines neuen Ziegenstalls investiert. Der gelernte Bauer und Landschaftsgärtner hat diesen mutigen Schritt bewusst getan. «Auf den ersten Blick scheint diese Investition wirtschaftlich nicht sinnvoll zu sein», räumt er ein. Da er aber zu 100% auswärts auf dem Bau arbeite, sei die Arbeitseffizienz wichtig. «Da wir den Käse und das Fleisch immer besser verkaufen können, sieht es langsam, aber sicher auch wirtschaftlich interessanter aus», schiebt er nach.  
Mit 12 Jahren angefangen
Damit ist auch gleich gesagt, dass für Zaugg die Haltung von Ziegen eine Selbstverständlichkeit ist, die er nicht infrage stellt. Denn die Ziegen sind buchstäblich sein Bubentraum. Bereits als 12-Jähriger habe er mit zwei Ziegen angefangen. Seine Eltern haben, obschon sie ihren 3,5 ha kleinen Betrieb zuvor nicht selber bewirtschaftet haben, seinen Traum unterstützt. So nahm die Zahl der Tiere ständig zu – mittlerweile auf 24 Ziegen plus Ziegenbock.
«2012 haben wir den Entscheid gefasst, die Ziegenhaltung auszubauen und eine Käserei zu bauen», erklärt er. Zuerst habe er den Ziegenstall im alten Ökonomieteil einrichten wollen. Die Berater vom Inforama  empfahlen einen Neubau.
BTS und Raus-konform
Aus den bereits genannten arbeitstechnischen Gründen war klar, dass die Tiere im Laufstall gehalten werden sollten. Damit können auch die Beiträge für ein besonders tierfreundliches Stallhaltungssystem (BTS) sowie die Raus-Beiträge abgeholt werden. Doch Laufställe für Ziegen werden weit weniger häufig als solche für Kühe gebaut. Deshalb musste sich der Bauherr selber Gedanken über den Bau machen. S
o seien die Podeste an der Stallwand, auf welche die Ziegen steigen oder unter die sie sich zum Schlafen hinlegen können, seine Idee gewesen, betont Zaugg. Im neuen Stall ist nicht nur ein Melkstand, sondern auch eine Käserei und ein kleiner Käsekeller angegliedert. Denn Zaugg verarbeitet die aktuell rund 50 Liter Tagesmilch mit Unterstützung seiner Eltern Hansrudolf und Barbara selber: «Im Frühling käse ich jeden Tag. Ab Ende Sommer alle 2 Tage.» 
Gitzi selber verwertet
Seine Produkte sind Frischkäse, Formaggini, also in Öl eingelegte Frischkäse, sowie Halbhartkäse. Diese Produkte kann er im Landi Shop und in der Dorf- Käsi Steffisburg, bei der Bäckerei Heiniger in Unterlangenegg sowie im Regionalprodukte-Laden im Eriz verkaufen. 
Auch die schlachtreifen Gitzi verwertet er grösstenteils selber. Die Schlachtziegen verarbeitet er vorwiegend zu Trockenfleisch und Trockenwurst. «Auch diese Produkte lassen sich mittlerweile recht gut verkaufen», fügt er an. Vielleicht lässt sich also Bernhard Zauggs nächster grosser Traum, nämlich ganz von der Landwirtschaft leben zu können, damit doch einmal verwirklichen.







