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Mitmachen und zeigen, wo der Schuh drückt

Laut einer Umfrage des Vereins Faire Märkte Schweiz (FMS), fühlt sich eine deutliche Mehrheit der Bauern und Landwirtinnen gegenüber ihren Abnehmern benachteiligt. Das könnte wettbewerbsrechtliche Relevanz haben. Doch wie schätzen sie selbst ihre Situation ein? Der Verein stellt neu einen Selbstcheck für alle Landwirtschaftsbetriebe zur Verfügung.

mgt/clu |

Hinter Faire Märkte Schweiz (FMS) steht ein Verein, der sich für faire Märkte und gegen den Missbrauch von Marktmacht in der Schweiz engagiert. In Zusammenarbeit mit Wettbewerbsexperten entwickelte FMS einen Selbstcheck mit dem Ziel, dass Bäuerinnen und Bauern ihre Situation im Bereich Fairness in Vermarktung und Preisbildung beurteilen können.

«Mit dieser Erhebung können wir nun erstmals die wettbewerbsrechtliche Relevanz der Ergebnisse einschätzen», sagt FMS-Präsident Stefan Flückiger. FMS macht nun den Selfcheck allen Bäuerinnen und Bauern zugänglich, um ein umfassendes Bild über die Situation auf Schweizer Bauernhöfen zu erhalten. «Wir wollen diese Pilotergebnisse jetzt mit weiteren, breit abgestützten Daten anreichern», so FMS-Präsident Stefan Flückiger.

-> Hier geht es zum Selfcheck.

Folgende Kategorien stehen bei der Erhebung zur Auswahl:

  • Wenn die Teilnehmenden mit der Situation grundsätzlich zufrieden sind und sich gegenüber einem Abnehmer nicht abhängig fühlen, dann wird die Situation als positiv beurteilt. Diese Antworten haben wir nicht in der Auswertung erfasst.
  • Wenn die Teilnehmenden der Meinung sind, dass der Wettbewerb eingeschränkt ist, sie sich abhängig oder unfair behandelt fühlen, aber aus diversen Gründen damit abfinden können (z.B. weil nicht unmittelbar existenzbedrohend), dann werden die Sachverhalte als suboptimal beurteilt und als Hinweis aufgeführt.
  • Wenn sich die Teilnehmenden abhängig und unfair behandelt fühlen und die unfaire Handelspraktiken nicht mehr akzeptieren können oder wollen, werden diese Sachverhalte aus wettbewerbsrechtlichen Gründen als problematisch eingestuft und in der Auswertung genauer dargestellt und quantitativ erfasst.

81 Prozent finden Wertschöpfungsanteil zu klein

Anlass für die Einrichtung des Selbstcheck gaben die Ergebnisse einer ersten Auswertung einer Befragung von einzelnen Pilotgruppen mit knapp 30 Teilnehmenden. Wie der FMS in der Mitteilung schreibt, stammen die Befragten grösstenteils aus der Milchproduktion (61.5 Prozent), weitere seien Eier- und Getreideproduzenten.

Die Resultate der Umfrage zeigten: 81 Prozent der befragten Landwirte und Landwirtinnen sind der Meinung, dass ihr Wertschöpfungsanteil zu klein ist. Laut dem FMS sind diese 81 Prozent auch der Meinung, zu wenig vom Konsumentenfranken zu haben und dass die nachgelagerten Wertschöpfungsstufen übermässig abschöpften.

Mit unfairen Handelspraktiken konfrontiert

Zur Höhe der Preise und zu der aufwandgerechten Entschädigung hätten 76.9 Prozent angegeben, dass ihnen der Preis diktiert werde und dieser nicht kostendeckend sei. 65.4 Prozent kritisierten, dass sie den einseitigen Konditionen des Abnehmers schutzlos ausgeliefert seien, weil diese vielfach marktmächtig seien, so der FMS.

Interessant waren laut dem Verein die Aussagen bezüglich Abhängigkeit gegenüber den Abnehmern: 38.5 Prozent fühlen sich von ihren Abnehmern abhängig und sehen sich dadurch mit ausserordentlichen Risiken konfrontiert. Diesem Aspekt wird vom FMS eine besondere Bedeutung beigemessen, weil es aus wettbewerbsrechtlichen Gründen als problematisch eingestuft werden kann.

Pikant sei auch, dass sich 9 von 10 (92 Prozent) der Bäuerinnen und Bauern nicht nur in einem, sondern gleich in mehreren Punkten der Vermarktung und Preisbildung mit unfairen Handelspraktiken konfrontiert sähen.

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