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Mittwoch ist doch ein Zügeltag

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

Esther Siegenthaler |

 

Esther Siegenthaler ist ausgebildete Lehrerin. Doch auch nach ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, aus welchem sie ebenfalls bloggte, kehrt sie nicht zur Schule zurück. Die Bauerntochter geht auf der Alp Meienfall im Diemtigtal BE als Zusennin z‘Bärg.

Als Kind lernte ich, dass der Mittwoch kein Zügeltag sei, es würde Unglück bringen. Dies ist ein weit verbreiteter Glaube und viele schenken ihm Bedeutung. Nicht aber Familie Stocker, für sie ist der Mittwoch sogar praktisch, denn da haben die Viehtransporter meist noch Kapazität.

Transport verläuft zügig und unspektakulär

So beginnt unser Tag um halb sechs mit dem Stallen der Kühe. Wir haben ihnen am Vorabend die Treicheln und Glocken umgeschnallt. So ist es beim Melken etwas lauter, was mich nicht stört, im Gegenteil. Susanne Stocker, die Hirtin und meine Chefin, zügelt ihre 20 Ziegen bereits bei Tagesanbruch an den Meienfall.

Die Kühe müssen sich noch gedulden, denn am Vormittag packen wir die letzten Kisten mit Melkstühlen, Aggregaten, den Geranien und allerhand anderen wichtigen Dingen. Anschliessend wird die Katze in eine Kiste gepackt und die 19 Kälber mitsamt dem Stier Apollo in die Viehbännen verladen.

Um 12.30 Uhr trifft dann endlich der Lastwagen ein. Alle 22 Kühe werden in den gleichen Lastenzug geladen. Vor allem die älteren Kühe müssen beim Einsteigen gebremst werden, sie wissen wohl, wohin es geht. Anderthalb Stunden später sind die Tiere bereits alle im Meienfall. Alle sind heil angekommen und ohne grossen Aufwand und völlig stressfrei ist die Züglete gut verlaufen. Die Distanz zwischen dem Talbetrieb und dem Meienfall ist mit 50 Kilometern für eine Alpauffahrt zu Fuss viel zu weit. Auch wären die Verkehrsteilnehmer auf der vielbefahrenen Simmentalstrasse wohl wenig erfreut und es wäre zu gefährlich. Dennoch ist es für mich nicht ganz das Gleiche.

Erstes Melken mit den Milchwägeli

Doch das bisher ausgebliebene Herzklopfen setzt zwei Stunden später doch noch ein. Nach einem ersten „Zvieri“ vom frischen Alpengras stallen wir die Kühe und ich kann das erste Mal melken. Für mich ist es eine Premiere im doppelten Sinne. Zum einen auf dem Meienfall, zum anderen mit Milchwägeli. Die Milchkannen stehen auf dem Milchwägeli und werden so zwischen die Kühe geschoben. Der Deckel ermöglicht ein direktes Melken in die Kannen. So muss ich die vollen Standeimer nicht herumschleppen und kann meinen Rücken schonen.

Ich bin froh, dass Marcel, der Sohn, und Res, der Vater, Hirt und mein Chef, mich mit wertvollen Tipps beraten und die Kühe putzen. So kann ich jederzeit Fragen stellen und sie können mein Tun aus den Augenwinkeln beobachten.

Es geht mit viel Neuem weiter

Beim Znacht werden die wichtigsten Dinge für die kommende Woche organisiert. Da gibt es einiges zu Bedenken, denn am Samstag kommen weitere 25 Schafe, am Dienstag die Sömmerungsrinder und  auch Zäune müssen noch gemacht werden. Ich bin gespannt, was mich alles erwartet und freue mich auf die kommenden 100 Tage.

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