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Moderhinke: Das gilt ab dem 1. Oktober

Der Bund beginnt am 1. Oktober die schweizweite Bekämpfung der ansteckenden und schmerzhaften Krankheit Moderhinke bei Schafen. Die Zahl der betroffenen Betriebe soll in maximal fünf Jahren auf unter ein Prozent sinken.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erarbeitete in Zusammenarbeit mit den kantonalen Veterinärdiensten und den wichtigsten Akteuren der Branche die verschiedenen Schritte des Bekämpfungsprogramms.

Drei Kategorien

In den kommenden fünf Jahren werden zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März alle Schafhaltungen untersucht, teilte das BLV am Mittwoch mit. Der jeweilige Moderhinke-Status nach dem Ergebnis in der TVD festgehalten.

Dieser Status wird in der ersten Untersuchungsperiode nach drei Kategorien definiert:

  • «gesperrt» (Schafhaltung, in dem die Moderhinke festgestellt wurde)
  • «frei» (negativ getestet)
  • «nicht getestet» (noch nicht getestet)

Betriebe mit Status «frei» dürfen ihre Tiere uneingeschränkt verstellen und dürfen nur Tiere aus Schafhaltungen zukaufen, mit demselben Status. Bei Betrieben mit Status «gesperrt» wird durch den Kantonstierärztin oder die Kantonstierarzt eine Sperre 1. Grades angeordnet. Die Schafhalterin oder der Schafhalter muss die Herde sanieren. Am Ende der Sanierung erfolgt eine neue Probenahme. Ist der Betrieb bis Ende der Untersuchungsperiode nicht getestet, wird automatisch eine Sperre 1. Grades angeordnet. Dieser Zyklus findet jährlich statt bis maximal 2029.

Halter für Sanierung verantwortlich

Die Kosten für die Erstuntersuchung sowie die erste Untersuchung nach erfolgter Sanierung (sofern erforderlich) gehen zu Lasten der Tierseuchenkasse. Die Selbstbeteiligung der Schafhalterinnen und -halter an den jährlichen Untersuchungskosten beträgt 30 Franken pro Sammelprobe (zehn Tiere), maximal aber 90 Franken pro Schafherde.

Die Sanierung liegt in der Verantwortung der Halter. Sie dauert mindestens sechs Wochen und beruht auf drei Säulen: Klauenschnitt, Klauenbad und Biosicherheitsmassnahmen. Die Kosten für der Sanierung tragen die Tierhaltenden. Das empfohlene Produkt für das Klauenbad im Rahmen der schweizweiten Bekämpfung ist Desintec Hoofcare special D. «Desintec ist aktuell das einzige Produkt für Klauenbäder, das als Biozid zugelassen und dessen Wirksamkeit gegen Moderhinke wissenschaftlich belegt ist», schreibt das BLV.

Leiden und Verluste reduzieren

Eine zentrale Massnahme bestehe in der strengen Anwendung von Hygienemassnahmen, hiess es weiter. Mit dem Programm soll das Leiden der Schafe verringert, die wirtschaftlichen Verluste der Schafhalterinnen und Schafhalter reduziert und ein übermässiger Einsatz von Antibiotika verhindert werden. Gleichzeitig fördere das Programm die Forschung und Innovation, um neue wirksame Lösungen zur Bekämpfung der Moderhinke zu entwickeln.

«Die Moderhinke bei Schafen ist eine Krankheit, die nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Rentabilität der Schafbetriebe betrifft. Es ist wichtig, proaktiv Massnahmen zu ergreifen, um unsere Herden zu schützen und unsere Schafhaltungen zu unterstützen», sagt BLV-Direktor Hans Wyss. Die nationale Bekämpfungskampagne sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Sanierung dieser Krankheit. 

130’000 Tiere betroffen

In der Schweiz gibt es rund 450’000 Schafe in etwa 11’000 Betrieben. Von der ansteckende Klauenkrankheit ist gemäss BLV jedes vierte Schaf in der Schweiz betroffen, also rund 130’000 Tiere. Die klinischen Zeichen können von keinen Symptomen (gesunde Träger) bis hin zur Unterminierung der Klauenwand mit Auflösung des Klauenhorns variieren. Die betroffenen Tiere können nicht mehr normal gehen und müssen auf den Knien grasen.

Häufig folgen Abmagerung und Milchleistungsrückgang. Dieser führt zu einer schlechteren Gewichtszunahme bei Lämmern. Die Folge für Tierhalterinnen und Tierhalter sind wirtschaftliche Einbussen wie tiefere Verkaufserlöse und höhere Behandlungskosten.

Je nach Schweregrad der Erkrankung lässt sich Moderhinke anhand typischer Klauenveränderungen und eines faulig-süsslichen Geruchs erkennen.

«Eine nationale Koordination ist unerlässlich, um die sanierten Herden vor Reinfektionen zu schützen und die Nachhaltigkeit der Bekämpfungsmassnahmen zu garantieren», schreibt das BLV. Damit das Programm erfolgreich und wirksam sei, sei eine gute Zusammenarbeit aller Partner erforderlich.

- > Häufige Fragen zur schweizweiten Bekämpfung der Moderhinke bei Schafen – für Schafhaltende.

-> Mehr zur Krankheit

«Mit Wille und Ausdauer kann eine Herde nach sechs bis acht Wochen wieder frei von Moderhinke sein, wie das Beispiel des Schafhalters Willi Hager aus Schalunen/BE zeigt», schreibt das BLV. Mehr dazu im Video

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