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Moderne Geräte gegen das Unkraut

Neue Technik soll die Wirkung der mechanischen Unkrautbekämpfung verbessern. Drei Landwirte geben Auskunft über ihre Erfahrungen mit kameragesteuerten Hackgeräten und Präzisions-Zinkenstriegeln.

Doris Grossenbacher |

 

 

Neue Technik soll die Wirkung der mechanischen Unkrautbekämpfung verbessern. Drei Landwirte geben Auskunft über ihre Erfahrungen mit kameragesteuerten Hackgeräten und Präzisions-Zinkenstriegeln.

Moderne Versionen von Striegel und Hackgerät sollen die mechanische Unkrautbekämpfung noch effektiver machen. Kameragesteuerte Hackgeräte und Präzisions-Zinkenstriegel kommen heute in der Schweiz nicht nur auf Biobetrieben zum Einsatz. Die befragten Landwirte schätzen am Treffler-Striegel vor allem die exakte Tiefenführung und die gute Arbeit in Dammkulturen. Das automatisch gesteuerte Hackgerät ermöglicht einen schnelleren und genaueren Hackdurchgang

Konstanter Zinkendruck

Das Spezielle am Striegel der Firma Treffler aus Deutschland ist, dass der Zinkendruck auch bei Bodenunebenheiten oder Dammkulturen immer gleich bleibt. Jeder Striegelzinken ist einzeln über eine Zugfeder mit der Zentralwelle verbunden. Dadurch kann der Zinkendruck stufenlos verstellt werden. Weil ein sehr geringer Druck ab 200 Gramm möglich ist, kann der Treffler-Striegel auch kurz vor oder nach dem Auflaufen oder in gepflanzten Kulturen eingesetzt werden, schreibt der Hersteller.

Beim kameragesteuerten Hackgerät der Firma Schmotzer analysiert eine Kamera mit 25 Bildern pro Sekunde den Reihenverlauf und gibt anschliessend nötige Korrektursignale an die hydraulischen Steuerräder. Bei Signalausfall durch einen zugewachsenen Bestand oder fehlende Kulturpflanzen steuerten die Räder geradeaus, schreibt Schmotzer.

Kostet das Doppelte

Gemäss Tony Schmid von der GVS-Agrar, welche die Geräte vertreibt, kostet ein Treffler-Striegel etwa das Doppelte eines herkömmlichen Striegels. Momentan seien in der Schweiz etwa 35 dieser Striegel im Einsatz. Kameragesteuerte Hackgeräte  gäbe es bisher nur wenige. Das Set für die Kameralenkung kostet  17600 Franken. Dazu kommt je nach Kultur und Reihenabstand  das entsprechende Hackgerät.

Hacken im Getreide

Obwohl kameragesteuerte Hackgeräte vor allem im Gemüsebau ein Thema sind, kommen sie auch im Ackerbau zum Einsatz. Niklaus Riesen vom Landwirtschaftsbetrieb der Stiftung Bächtelen in Münsingen BE hat diesen Frühling ein solches Hackgerät ausprobiert. Der Gutsbetrieb umfasst 110ha LN, wovon auf 38ha Gerste und Weizen und auf einer Hektare Lupinen angebaut werden.

«Dank der Kamerasteuerung konnten wir 5 km/h schnell fahren zum Hacken. Man könnte bis 10km/ha schnell fahren. Die Abnützung und der Verschleiss nehmen aber enorm zu», sagt der Betriebsleiter. Die  Fahrgeschwindigkeit sei auf den grossen Flächen des biologisch bewirtschafteten Betriebes vorteilhaft. Auch sei die Arbeitsgenauigkeit grösser, und die Staubbelastung für einen Steuermann falle ebenfalls weg.

Riesen sieht den Vorteil vom Hacken im Getreide neben der Unkrautbekämpfung vor allem in der besseren Stickstoffmobilisierung. Er erwartet dadurch im Weizen einen Mehrertrag.

Flach und aggressiv

Adrian Knuchel, Landwirt aus Bätterkinden BE, setzt den Treffler-Striegel in der zweiten Saison ein. Er schätzt vor allem die exakte Tiefenführung der Zinken. Er könne so flacher, aber trotzdem aggressiv striegeln, was kurz vor und nach dem Auflaufen ein Vorteil sei. Der Biobauer hat weiter festgestellt, dass der Striegel wegen der längeren Zinken etwas weniger schnell verstopft.

Knuchel ist grundsätzlich zufrieden mit dem neuen Striegel, beim Einsatz in seinen Kulturen Ackerbohnen, Mais und Getreide sei der Unterschied zu herkömmlichen Striegeln aber nicht sehr gross.

Vorteil in Dammkulturen

Ebenfalls seit einem Jahr setzt Hermann Arni aus Hettiswil BE den Treffler-Striegel auf seinem Biobetrieb ein. Er ist sehr zufrieden mit dem Gerät. «Mit dem neuen Striegel kann ich auch langsam fahren, er arbeitet trotzdem gut.» So könne er auch in Stadien striegeln, in denen es mit einem normalen Striegel noch nicht möglich wäre, sagt Arni. Besonders bewähre sich der Treffler-Striegel in den Kartoffeln. Mit den einzeln vorgespannten Zinken bleibe der Druck auch auf den Seiten der Kartoffeldämme konstant. Der Treffler-Striegel sei etwas empfindlicher auf Seitendruck, meint Arni: «Man kann keine Kurven drehen.»

Ob kameragesteuert oder nicht, Treffler- oder herkömmlicher Striegel: Das A und O der mechanischen Unkrautbekämpfung ist in jedem Fall der richtige Einsatzzeitpunkt mit den richtigen Einstellungen.

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