Vor der Sammelstelle Hinterbiembach: Martin Widmer (Präsident Vorderbiembach), Suha Kurtis (Leiter Sammelstelle), Urs Schneider (Präsident Hinterbiembach), Thomas Schneider (Projektleiter Firma Buri AG).
Die Genossenschaft Hinterbiembach im Emmental (Bergzone 1) zählt heute noch sieben Lieferanten mit einer Jahresmilchmenge von etwas unter einer Million Kilogramm.
Sie stand vor folgenden Anforderungen: Die Milchwaage war vom Eichmeister abgesprochen, die Wasserqualität war bei schlechtem Wetter nicht optimal, das Tankkühlsystem war unsicher und die Hofabfuhr ist hier aus topografischen Gründen nicht möglich.
Vorerst im Alleingang
Nachdem die Zusammenlegung der Milchsammlung mit den Genossenschaften Vorderbiembach und Aeschbach vorerst nicht zu Stande gekommen war und auch die Milchsammlung mit Sammelplatz verworfen wurde, hat man sich für eine Investition in eine moderne Milchsammelstelle entschieden.
Für die Finanzierung wurde ein für Sammelstellen unkonventionelles System gewählt: An die bisherigen Mieter und Betreuer der Sammelstelle, an die Familie Kurtis (gut bekannt durch die Güggeli vom Grill) wurde der grösste Teil der Käserei als Stockwerkeigentum verkauft, die Genossenschaft behielt den Raum für die Sammelstelle. Das Rechtsinstitut des Stockwerkeigentums hat den Vorteil, dass alle Eigentümer und somit Nutzer des Gebäudes ein gleichwertiges Mitspracherecht haben, Erika Kurtis ist die Verwalterin.
Nun gemeinsam
Die Grösse des von der Firma Buri gelieferten Tanks wurde so festgelegt, dass auch für die Milch von Vorderbiembach Platz vorhanden war. Diese weise Voraussicht hat sich nun bereits ausbezahlt: Die Genossenschaft Vorderbiembach (acht Lieferanten) hat nun ihre Sammelstelle geschlossen und die Produzenten liefern ihre Milch in Hinterbiembach ein. Milchkühltank: Müller O-3000 mit 12000 Liter Inhalt mit einem vollautomatischen Annahmesystem mit einer Annahmeleistung von 300 Liter/Min. ausgerüstet mit automatischem Milchprobenahmesystem inkl. Barcodescanner.
Milchsammelstellen haben Zukunft Die Milchsammlung mit Sammelstelle ist aus ökonomischen Gründen nachhaltig. Und hier ist es zudem so, dass einige Bauern noch einem Nebenberuf nachgehen. Nun können Sie ihre Milch alle zwei Tage früh morgens abliefern. Diese Rationalisierung wirkt sich auch positiv auf den Milchpreis aus, denn die Kosten der Sammelstelle sind sehr tief.
