Möglicherweise wurden Schlachtabfälle in dafür nicht genehmigten Biogasanlagen entsorgt. - Pixabay
Die landwirtschaftspolitische Sprecherin der bayerischen SPD, Ruth Müller, hat in einer aktuellen Anfrage von der Landesregierung Aufklärung über die jüngsten Meldungen über die illegale Entsorgung von Schlachtabfällen in Biogasanlagen gefordert.
Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) wurden in einzelnen bayerischen Biogasanlagen mutmasslich Schlachtabfälle in dafür nicht genehmigten Anlagen entsorgt. Teilweise seien unhygienisierte Gärreste auf Feldern als Dünger ausgebracht worden, die laut Experten gefährliche Keime enthalten können.
Mehrere Staatsanwaltschaften, so der BR, hätten oder würden noch ermitteln. «Aus meiner Sicht ist das illegale Entsorgen von Schlachtabfällen absolut untragbar und sollte schnellstens unterbunden werden. Ich will jetzt wissen, wie gross das Ausmass der Schäden ist, welche Sanierungsmassnahmen notwendig sind und was die Staatsregierung unternimmt», erklärte Müller.
Wieder einmal stelle sich die Frage, ob die zuständigen Landratsämter überhaupt über genügend Personal verfügten, um ausreichend kontrollieren zu können. Die SPD-Agrarsprecherin will deshalb konkret wissen, wie oft in welchen Betrieben und mit welchem Ergebnis überprüft wurde.
Sie möchte zudem erfahren, welche Art von Schlachtabfällen in welchen Mengen entsorgt werden. Tierische Überreste dürfen nämlich nur dann in Biogasanlagen vergoren werden, wenn der Betreiber über eine entsprechende Genehmigung und technische Ausrüstung verfüge. Damit sollen die Schlachtabfälle hygienisiert werden. Werde dies nicht gemacht, bestehe die Gefahr, dass sich im dann verunreinigten Dünger signifikante Mengen von antibiotikaresistenten Mikroorganismen befänden, warnte Müller.
Sie will Schäden für Mensch und Tier ausschliessen und fragt daher auch, ob Bodenproben genommen und analysiert worden seien. Von Interesse sei zudem, ob und zu welchen Kosten kontaminierte Böden saniert würden.
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