Das Ranking wurde von der niederländischen Rabobank erstellt. Spitzenreiter Lactalis hat 2022 ein Umsatzplus von 4,6 Mrd. Euro auf 27,2 Mrd. Euro realisiert. Die US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) hat sich mit einem Erlösplus von 7 Mrd. Euro auf 23,3 Mrd. Euro um zwei Plätze auf den zweiten Rang verbessert. Getragen wurde diese positive Entwicklung laut Rabobank von angehobenen Verkaufspreisen und einem organischen Wachstum.
Neuzugang Glanbia
In der Folge rutschte der Schweizer Konzern Nestlé trotz eines Umsatzzuwachses von 4,1 Mrd. Euro auf 22,1 Mrd. Euro auf den dritten Rang und verdrängte die französische Danone mit 20,1 Mrd. Euro auf den vierten Platz. Auf den Plätzen fünf bis zehn rangierten das chinesische Molkereiunternehmen Yili mit einem Umsatz von 17,3 Mrd. Euro, die dänisch-schwedische Arla Foods mit 13,8 Mrd. Euro, die niederländische FrieslandCampina mit fast 13,7 Mrd. Euro, die chinesische Mengniu mit gut 13,7 Mrd. Euro, die neuseeländische Fonterra mit 13,4 Mrd. Euro und die kanadische Saputo mit 13,0 Mrd. Euro.
Top-20 der globalen Molkereiunternehmen
AgE
Neu in der Rangliste der weltgrössten Molkereiunternehmen ist die irische Glanbia vertreten, die ihren Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 36 % auf 4,8 Mrd. Euro steigerte und damit auf dem 20. Platz landete. Der Rabobank zufolge profitierte das Unternehmen unter anderem von zunehmenden Verkäufen in US-Dollar. Indes schaffte es die japanische Meiji nicht mehr auf die Liste.
Rekordverdächtige Produzentenpreise
Nach den Berechnungen der Rabobank stieg der Gesamtumsatz der «Global Dairy Top 20» im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 gemessen in US-Dollar um 7,4%. Auf Basis der EU-Gemeinschaftswährung habe sich sogar ein Plus von 21% auf 238,1 Mrd. Euro ergeben, was auf die Aufwertung des Dollars, die Inflation und insgesamt angespannte Marktbedingungen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine während des grössten Teils des vergangenen Jahres zurückgeführt wird. Viele Unternehmen hätten – gemessen in ihren Landeswährungen – Rekordumsätze gemeldet, so die Banker.
Allerdings seien die Einnahmezuwächse meist grösstenteils durch explodierende Kosten aufgezehrt worden. Viele Molkereiunternehmen hätten rekordverdächtige durchschnittliche Ab-Hof-Milchpreise bezahlt, um die hohen Inputkosten der landwirtschaftlichen Betriebe auszugleichen. In den Milchwerken seien hingegen die steigenden Energiekosten und die Verfügbarkeit von Erdgas das grösste Problem gewesen – vor allem in Europa. Zudem seien 2022 die Kosten für Logistik, Verpackungsmaterial und Arbeitskräfte im Vorjahresvergleich gestiegen