Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar. Denn 75% der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung, insbesondere durch Bienen abhängig.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat deshalb den 20. Mai als World Bee Day (Weltbienentag) bestimmt. Dies, weil Anton Janscha am 20. Mai 1734 in slowenischen Bresniza geboren wurde. Janscha war Hofimkermeister von Maria Theresia in Wien.
Er gilt als Erfinder der ersten Zargenbetriebsweise und war Rektor der weltweit ersten modernen Imkerei-Schule. Eine Zarge ist ein viereckiger Rahmen, in den von oben die Rähmchen mit den Waben gehängt werden.
Bienen in Gefahr
Die Situation der Insekten sei besonders besorgniserregend, schreibt der Dachverband der Schweizer Bienenorganisationen auf seiner Internetseite. Auf globaler Ebene nehme die Anzahl und Vielfalt sehr vieler Arten ab, Oftmals gelten über 40 Prozent der Arten als bedroht.
Vor allem in hoch-industrialisierten Regionen wie Europa zeichnete sich seit Jahrzehnten ein Abwärtstrend ab. Auf die Schweiz bezogen sähe die Situation für Wildbienen noch dramatischer aus: Von den über 627 Arten sind über 35 Prozent bestandsgefährdet.
Über neun Prozent oder 57 Arten gelten sogar bereits als ausgestorben. Als nicht gefährdet gelten derzeit nur rund 45 Prozent der Arten.
Natur als komplexes System
Bienen bestäuben nicht nur Nahrungsmittelpflanzen. Als Bestäuber ermöglichen sie zudem, dass zahlreiche Lebewesen, die auf Wiesen, Hecken oder Bäume angewiesen sind, Lebensräume zur Deckung, Fortpflanzung und Nahrungsgrundlage haben.
So ist ein beträchtlicher Anteil heimischer Singvogelarten von Samen, Nüssen oder Obst abhängig, von Produkten also, die ihre Entstehung meistens der Bestäubung durch Insekten zu verdanken haben. Auch sind sie Teil einer Nahrungskette.
Vögel, Reptilien oder andere Insekten wie Wespen oder Hornissen fänden im Umkreis eines Bienenstandes wichtige Nahrung, schreibt apisuisse weiter. Durch die grosse Zahl an Bienen im Umkreis eines Honigbienenstandes steige auch die Artenvielfalt von anderen Tieren an.
Gedenktag für die Bienen
Der Weltbienentag wurde ins Leben gerufen, um an die Bedeutung der Biene für uns Menschen zu erinnern. BienenSchweiz hat diesbezüglich eine Blühflächenoffensive gestartet mit dem Ziel, die Lebensgrundlage aller Bienen in der Schweiz wirkungsvoll zu verbessern. Über eine halbe Million Quadratmeter seien bereits angemeldet worden und warteten auf eine Aufwertung, heisst es in einer Medienmitteilung.
«Das Interesse an unserer Blühflächenoffensive übertrifft unsere Erwartungen und zeigt das grosse Potential.», sagt Mathias Götti Limacher, Präsident von BienenSchweiz. «Entscheidend ist nun, dass genügend Blühpatinnen und -paten die Bestrebungen für Bienenlebensräume finanziell unterstützen. Gemeinsam können wir Bienen konkret und wirkungsvoll helfen.», ergänzt Limacher.
Tag der offenen Tür in Mühlheim TG
Morgen Samstag findet am Weltbienentag im Lehrbienenstand in Mühlheim TG von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Die Veranstaltung wird vom Verein Thurgauischer Bienenfreunde organisiert. Geboten werden diverse Attraktionen rund um das Thema Bienen und Wildbienen. Ein Situationsplan zeigt den genauen Standort der Veranstaltung an.