Dank den ausgezeichneten Wetterbedingungen ist das Mostobstjahr 2018 hervorragend ausgefallen. Aufgrund der Grossernte wurden bei Birnen und Äpfeln Rückbehalte eingezogen. Der Betrag wurde nun gesenkt.
Die Mostobsternte ist nun abgeschlossen. Die Mengen fielen sehr hoch aus. Insgesamt wurden 20’480 Tonnen Mostbirnen und 137’180 Tonnen Mostäpfel in die gewerblichen Mostereien geliefert und verarbeitet. Die höheren Erntemengen werden gemäss dem Obstverband auf das grosse Fruchtwachstum zurückgeführt. Dieses wiederum ist eine Folge des ausserordentlich schönen Herbstwetters und die geringen Niederschläge.
Inlandbedarf deutlich übertroffen
Der Inlandbedarf ist bei den Mostbirnen mit 12'000 Tonnen bereits angelegt. Im August 2018 hat das Produktzentrum Mostobst deshalb beschlossen, bei Überschreitung dieser 12’000 Tonnen, einen mengenmässig abgestuften Rückbehalt einzuziehen. Der Rückbehalt dient als Rückstellung für die Übermengenverarbeitung und die Marktentlastung.
Gemäss einer Mitteilung des Schweizer Obstverbandes (SOV) hat das Produktzentrum Mostobst die Höhe des Rückbehalts senken können. Die Verarbeiter erhöhen die Reserven bei den Birnen im 40 Prozent und bei den Äpfeln um 20 Prozent.
6.50 Fr. und 3 Fr.
«Damit können die Mitte August festgelegten Beiträge reduziert werden. Der definitive Rückbehalt wird bei Birnen neu 6.50 Fr./100 kg und bei Äpfeln 3.00 Fr./100 kg betragen», schreibt der SOV. Im Oktober wurde bei den Birnen noch mit einem Rückbehalt von bis zu 7.50 Fr./100 kg gerechnet. Denn je höher die Erntemenge steigt, desto höher fällt der Rückbehalt aus.
Für die Bauern wird der ausbezahlte Preis leicht erhöhen. Bei Suisse-Garantie-Mostbirnen mit einem Produzentenrichtpreis von 23 Fr./100 kg werden nun noch etwa 16.50 Fr./100 kg ausbezahlt. «Durch die Lösung der Marktpartner erhalten die Produzenten für ihr Mostobst einen besseren Preis und allfällige Missernten wie im Frostjahr 2017 können dank höherer Marktreserven besser aufgefangen werden», schreibt der Verband.
2017 noch Importe
Im vergangenen Jahr wurde Birnenkonzentrat aus Deutschland und Italien importiert. Obwohl es zu wenig einheimische Mostbirnen hatte, wurden die Richtpreise nicht erhöht. Beschlossen wurde lediglich, auf den Rückbehalt zu verzichten. Dieses Vorgehen erzürnte die Produzenten.