Der Kleintraktor „Wiesel“ wurde von Thomas Schilter und später von verschiedenen Firmen in unterschiedlichen Ausführungen von 1977 bis 1991 in einer Stückzahl von rund 440 gebaut. Sie polieren um die Wette am ersten Prototypen der 5000er UT-Serie, noch ohne Hecklenkung. Links ist ein UT 7200 zu sehen. Sie polieren um die Wette am ersten Prototypen der 5000er UT-Serie, noch ohne Hecklenkung. Links ist ein UT 7200 zu sehen. Der Schilter UT 3200 war mit 32 PS das kleinste Modell mit dem UT-Konzept, hatte jedoch keine Allradlenkung. Gebaut wurden von 1972 bis 1976 83 Stück. Nach der Lancierung der (meist) erfolgreichen UT (Universal-Traktoren) wagte Schilter sich 1975 an die Konstruktion von ST (Sicherheitstraktoren). Aus finanziellen Gründen wurde die Produktion nach 18 Fahrzeugen 1976 wieder eingestellt. Vom 5500 wurden nur 4 Stück gebaut. Luzia und Thomas Christen aus Speicher AR besuchten die Motrac- und Schilterausstellung, schon letztes Jahr waren sie hier zur selben Zeit, als sich die „Bührer“ präsentierten. Christens zeigten sich beeindruckt, besonders auch vom Fortschritt beim Komfort und der Sicherheit, wie der neue Schiltrac beweist (Sicherheitskabine, gefederte Achsen, Bedienung per Knopfdruck usw.). Manch ein Experte nahm die Fahrzeuge unter die Lupe. 25 Schilter Transporter, Selbstfahrladewagen und Traktoren gaben sich im Verkehrshaus ein Stelldichein. Vater Josef Nussbaumer aus Oberägeri, heute 86, kaufte den Schilter Senior 1964. Das Fahrzeug hat 12 PS. Sohn Edi führt den Hof (16 ha, Mutterkuhhaltung und Rinderaufzucht) mit seiner Familie weiter. Den Senior hat Edi für seine Kinder top restauriert. Zwei Selbstfahrladewagen Schilter LT 3 von 1971 verrichten nach wie vor ihre Arbeit. Wer zieht da wen? Schön gesittet warteten die Aussteller vor dem Eingang des Verkehrshauses, bis sie an der Reihe waren. Der Schilter 632 S (62 PS) ist der letzte noch von der Firma Schilter Fahrzeugbau AG 1992 produzierte Transporter. Daneben steht mit dem 92 F das modernste Fahrzeug von Schiltrac. Der Deutz-Motor verfügt über 92 PS und der Transporter ist voll gefedert. Der Schilter-Transporter 2000 mit 2-Zylinder Lombardini-Motor mit 22 PS Leistung gehört Paul von Rickenbach in Steinerberg. Vorteilhaft für die gute Aufnahme des Futters ist, dass diese Arbeit in Rückwärtsfahrt erfolgt. Allerdings sei die Lenkung gar nicht so einfach. Der österreichische 2-Zylinder-V-Motor leistete in der stärkeren Version 32 PS. Mit dem Vario, einem relativ starken Kleintraktor 2-Zylinder-Warchalowski-Motor 22 oder 32 PS und verstellbaren Achsabstand versuchte Motrac den Spagat zwischen Traktor und Transporter zu schaffen und damit den TEM weiter zu entwickeln. Nach der Vorstellung 1966 wurde für 1968 eine 100er Serie geplant. Trotz grossem Interesse im Berggebiet enstanden nur 26 Fahrzeuge, weil 1969 das Aus für Motrac kam. Toni Vinzens, zusammen mit Franz Morgenegg Organisator der Ausstellung, auf seinem Allrad-Transporter T 4 von 1965 (MAG-Motor mit 9 PS). Das Fahrzeug entstand als Reaktion auf die Schilter-Transporter. Toni Vinzens ist umtreibiger Präsident und Gründungsmitglied des Motrac-Clubs. Da war Motrac 1956 der Konkurrenz weit voraus: Aus dem Einachser mit Mähbalken MT wird mit der hinteren Triebachse zusammengekoppelt zum Kleintraktor mit Allradantrieb TEM. Mit Zwischen-Deichsel, Chassisrohr, Hinterachse und Rahmen ergibt sich der „Gelände-Lastwagen MT-TTA mit 4-Rad-Antrieb für eine Nutzlast von 2 Tonnen“ (Motrac). Ueli Fankhauser, Linienbuschauffeur aus Strengelbach, brachte seinen Motrac Junior nach Luzern. Hier ging Motrac fremd: Obwohl praktisch alle Bestandteile selbst gefertigt, resp. aus Schweizer Produktion bezogen wurden, war der Motrac Junior eigentlich ein deutscher Sturm-Einachser. Der 6-PS-Motor (MAG) und die Reifen (Firestone) stammten allerdings allerdings aus der Schweiz. Man staunt:Nur 6 PS und erst noch mit Triebachsanhänger! Das interessanteste an diesem Motrac-Gülle-Gespann war für das kleine Mädchen natürlich die Hupe. Hier sind Teile für die ehemals sehr bekannten MAG-Motoren zu sehen, welche für viele Motrac-Einachser (und die kleinen Schilter-Transporter) Verwendung fanden, rechts der 2-Zylinder mit 11 PS Leistung. Der Swissair-Jet nahm einen Grossteil der 38 top-restaurierten Motrac-Fahrzeuge unter seine Fittiche. Links ist ein Franz-Traktor TA zu sehen, liebevoll „Franzli“ genannt. Die Firma Franz in Zürich baute 1935 – 1937 diesen revolutionären Allradtraktor mit Knicklenkung. Aus der Firma Franz ging 1937 Motrac hervor. Der Motrac-Traktor TC 6 von 1938 neben dem TA kann seine Herkunft nicht verleugnen, auch er ist allradgetrieben und knickgelenkt. Motrac baute in den fünfziger Jahren auch „Einrad“-Traktoren für verschiedenste Anhänger.
Das Verkehrhaus der Schweiz stellt noch bis 5. August Landwirtschafts- fahrzeuge der Marken Schilter, Motrac und Schiltrac aus. Die erfolgreiche Schau folgte als vierte auf diejenigen mit Hürlimann (2009), Vevey (2010) und Bührer (2011). Bilder: Paul Müri.