Biobauer Kilian Baumann (Grüne, BE) fragte den Agronomen Leo Müller (Mitte, LU), ob er die AP 22+ ablehne, weil er in der Verwaltung der Fenaco-Genossenschaft sitze. Müller wies dies als böswillige Unterstellung zurück, er lehne die AP 22+ aus innerster Überzeugung ab.
Leo Müller aus Ruswil LU ist ausgebildeter Landwirt, Agronom, Rechtsanwalt, Notar, Nationalrat für die Mitte (früher CVP), Mitglied der Wirtschaftskommission (WAK), Verwaltungsratspräsident der Suisag AG, Verwaltungsrat der Schweizer Zucker AG und Mitglied der Verwaltung der Fenaco-Genossenschaft. Dieses Mandat wurde ihm in der nationalrätlichen Debatte zur bundesrätlichen Reformvorlage AP 22+ von Biobauer und Nationalrat Kilian Baumann (Grüne) aus Suberg BE, dem designierten Präsidenten der Kleinbauern-Vereinigung, vorgehalten.
«Weil Sie in Fenaco-Verwaltung sind?»
Als Kommissionssprecher hatte Leo Müller eben ausgeführt, weshalb die Vorlage zur AP 22+ zu sistieren sei, als Kilian Baumann ihn fragte: «Geschätzter Kollege Müller, Sie sind ja Verwaltungsrat des grössten Futtermittelhändlers der Schweiz. Ein Konzern, der mit Importfutter sehr viel Geld verdient. Darf ich Sie fragen: Ist das vielleicht der Grund, wieso Sie diese ökologische Agrarreform so kritisieren und diese Reform nicht möchten? Die Reform würde dazu führen, dass die Bauern weniger Importfutter kaufen würden.»
«Das ist eine böswillige Unterstellung»
Das wollte Müller nicht stehen lassen. Er erwiderte: «Nein, Herr Baumann, das ist eine böswillige Unterstellung, die Sie mir machen.» Vielmehr sei es so, dass die Schweizer Bevölkerung die Verfassungsbestimmung zur Ernährungssicherheit mit einer Mehrheit von über 78% Ja angenommen habe. Und da sei im Nationalrat gefragt worden, was damit gemeint sei. «Bundesrat Johann Schneider-Ammann erklärte hier in diesem Rat, man strebe einen Selbstversorgungsgrad von 60 Prozent an», so Müller.
«Aus innerster Überzeugung dagegen»
Und jetzt komme der Bundesrat mit einer Vorlage, die einen Rückgang des Selbstversorgungsgrads auf 52% beinhalte und unter Selbstversorgung und nachhaltiger Produktion etwas anderes verstehe. Das zweite Argument, das Müller vorbrachte, war die Senkung des Sektoreinkommens der Landwirtschaft, das die AP 22+ laut Modellrechnungen des Bundes mit sich bringe: 260 Millionen Franken weniger oder minus 8 Prozent. Und dann hob Müller zum Schlusswort seiner Antwort an: «Ich als Vertreter einer bäuerlichen Region - ich bin ja selber auch ausgebildeter Landwirt - kann einer solchen Vorlage nicht aus anderen Gründen, sondern aus innerster Überzeugung nicht zustimmen.»




Ein besorgter Schweizerbürger
Über obige Problematik verstehe ich zu wenig. Aber ein anderes Fenaco Problem kenne ich sehr gut. Die Lichtverschmutzung einiger Fenaco, Agrola, Landi Tankstellen. Seit über einem Jahr kämpfe ich dafür, dass die 7 Jahre alte SIA 491 Umwelt Lichtnorm und die Reklame Verordnung eingehalten werden sollte. Gewisse Verbesserungen gab es im Seetal. Könnte es sein, dass Fenaco noch keine Einsicht betreffend Nachtbildverschandelung im wunderbaren Seetal zeigt.
Weil es dort keine Böse Fenaco gibt, alles Biologisch und naturnah Produziert wird.
Dachte Landwirte sind mündige Unternehmer, die selbst entscheiden können?!
Noch Fragen ? ( Grüner ? )
Die Kleinbauerninitiative von damals hat nach meinem Verständnis eigentlich nichts mit den grünen Forderungen von heute zu tun. Oder bitte belehren Sie, als Mitautor, mich über allfällige Übereinstimmungen.
PS. : Die Kleinbauerninitiative war mir nicht unsympathisch.
Meine Meinung ist : Schuld ist die allgemeine Geiz ist geil Mentalität der Bevölkerung ! weiter siehe Teil 2.
Weltweit sind Argarunternehmen entstanden die effizient und kosten günstig produzieren.
Dem globalen Markt sei Dank!
Das es in der Schweiz zunehmend verunmöglicht mitzuhalten, und die Politik tut das seine dazu...
Logisch wollen wir abkommen mit andern Staaten, Wenn wir 180 Mio. Menschen als potenzielle Kunden bekommen opfern wir die einheimische Landwirtschaft.. Wirtschaftlich gesehen Logisch... Jedoch zeigt es gerade jetzt das dies überdenkt werden muss!