Die Aussteller am Munimarkt sind zufrieden: Rund die Hälfte der 329 aufgeführten Stiere fand einen neuen Besitzer. Die Organisatoren sind es auch. Alles verlief reibungslos, und die Qualität war auf hohem Niveau.
Die Auffuhr am Thuner Munimarkt war heuer leicht höher als im Vorjahr. Der Anteil an reinrassigen Simmental-Stieren hat etwas abgenommen, dies zugunsten der Swiss-Fleckvieh- und der Red-Holstein-Stiere.
Qualität immer besser
Jurypräsident Werner Zurbrügg, Scharnachtal, zeigte sich zufrieden. «Vor allem ist die aussergewöhnliche Qualität hervorzuheben», unterstreicht er. Es falle aber auf, dass dieses Jahr weniger Altstiere präsentiert wurden. Zurbrügg hatte allen Grund, zufrieden zu sein. Bei der Ausmarchung um den Mister Stierkalb konnte sein Kimano-Sohn Otto den Titel mit nach Hause nehmen. Vizepräsident Christian Tschiemer kommentierte: «Es ist regelrecht schwierig, aus diesen Topjungstieren den Schönsten auszuwählen. Doch dieser ist vor allem im Fundament noch eine Nuance besser.»
Dies kam auch beim schönsten SF-Stierkalb zum Tragen. Die Wahl fiel auf den eleganten Incas Pedro der GG Künzi aus Blausee-Mitholz. Bei den Red- Holstein-Stierkälbern schwang Roberto von Albrecht Dreier, Englisberg, obenaus. Er ist einer der Manhattan-Söhne, die in den vorderen Rängen zu finden waren. «Ein Tier, das durch seine Entwicklung und das gute Fundament sofort auffällt», sagte Experte Roland Rothenbühler.
Fantast, Valon und Fels
Ueli Bach, Präsident der organisierenden VSA, betonte, dass die Stierenparade und die Wahl der Mister Thun ein eindrückliches Erlebnis darstelle. Da jeder Muni nur einmal einen Ehrenpreis erhält, wird die Auswahl etwas eingeschränkt. Dennoch: Die Riege der erstklassierten Stiere war imposant, die Anzahl der für ihre Altersklasse mit dem Maximum klassierten Stiere gross. Wiederum ein Gradmesser der hochstehenden Qualität. Von den 329 Stieren wurden lediglich 10 als nicht herdebuchberechtigt klassiert.
Joyboy Fantast konnte man bereits an der diesjährigen BEA bewundern. Die Freude war Besitzer Jakob Linder, Heimisbach, ins Gesicht geschrieben, als sein vierjähriger Koloss zum Mister Thun RH/HO ausgerufen wurde. Bei den Swiss-Fleckvieh-Stieren fiel die Wahl auf einen der jüngeren Finalisten, Manitou Valon von Hans-Jörg und Werner Schäfer aus Zäziwil.
«Er ist komplett und entspricht dem Zuchtziel», stellte die Jury fest. Über das Zuchtziel gingen die Meinungen unter den Ausstellern auseinander. Ist der grossgewachsene Sieger der Altstiere, der milchbetonte Renato Bond das Ideal oder ist es der drittplatzierte massige Tom Alfredo?
Rund die Hälfte der Stiere wechselten den Besitzer
Keine Diskussionen gab es hingegen bei den Simmental-Stieren. Hier verdeutlichte die Familie Schmied in Guggisberg, dass sie derzeit die Nase richtig im Wind haben. Schon die Miss BEA kam aus ihrem Stall. Ihr Fels Niklas «zeigt ein wenig mehr Eleganz als die anderen, mehr sage ich nicht dazu», so Werner Zurbrügg.
Rund die Hälfte der Stiere wechselten den Besitzer. Die Preise waren mit durchschnittlich 3090 Franken exakt 100 Franken tiefer als im Vorjahr. «Eine Auswirkung der gegenwärtig gedrückten Stimmung im Milchmarkt», folgert Zurbrügg daraus.
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