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Mutterkuh Schweiz sucht neue Produzenten

Aufgrund der guten Marktaussichten sucht Mutterkuh Schweiz neue Betriebe. An der 48. Vereinsversammlung gab es zudem einige Wechsel im Vorstand. Thema waren auch die Kontrollen.

blu/lid |

Beim Verein Mutterkuh Schweiz haben ein flüssiger Absatz und stabile Preise hohe Priorität. Die Mengen werden deshalb an den Verkaufszahlen am Markt ausgerichtet. In den vergangenen Jahren wurde ein langsameres Wachstum angestrebt. Bei der Aufnahme neuer Produzenten war Mutterkuh Schweiz zurückhaltend.

Höhere Nachfrage, tieferes Angebot

Doch inzwischen hat die Nachfrage angezogen. «Es könnte mehr Fleisch aus Mutterkuhhaltung verkauft werden», sagte Geschäftsführer Daniel Flückiger an der Versammlung. Zudem gibt es einen Angebotsrückgang. Denn bei zahlreichen Mutterkuhbetrieben steht ein Generationenwechsel an.

Weil nicht alle Betriebsleiter einen Nachfolger finden, ergeben sich Chancen für neue Produzenten. Ende 2024 zählte der Verein 5776 Betriebe, das waren 50 weniger als im Jahr zuvor. Die Blauzungenkrankheit sowie das wetterbedingt schlechte Futter aus dem letzten Sommer sind weitere Gründe für den Rückgang des Angebots.

Aus diesen Gründen sucht Mutterkuh Schweiz neue Betriebe für die Programme Natura-Veal, Natura-Beef oder Weiderind.

Schlachttiere 2024

Beim Label Natura Veal wurden 11576 Tiere abgesetzt (-67 gegenüber 2023), bei Natura Beef waren es 39’096 Schlachttiere (-264), beim Weiderind waren es 3592 Tiere (+149), bei Natura Kühe und -Stiere waren es 7225 Tiere (+645), SwissPrimeGourmet 1075 (-631) und beim Premium-Beef und Naturafarm-Auslaufrind waren es 4629 Schlachttiere (+703).

Coop hauptsächlicher Abnehmer

Insbesondere in der Gastronomie hat sich der Absatz gut entwickelt. Die Coop-Tochter Transgourmet meldet gemäss Mutterkuh Schweiz gute Verkäufe bei Origine-Weiderind, Angus-Premium-Beef und Simmental-Premium-Beef. Im Detailhandel findet Fleisch aus Mutterkuhhaltung mehr Käufer. Natura-Veal und Natura-Beef liefen bei Coop erfreulich, sagte Flückiger.

Die Produzentenpreise waren 2024 gemäss Mutterkuh Schweiz höher als im Vorjahr. Das gilt jedoch nicht für die Kälber. Den Ausstieg von Traitafina hat Mutterkuh Schweiz aufgefangen. Tiere, die letztes Jahr als «SwissPrimBeef» geschlachtet worden wären, werden nun als «Naturafarm Auslaufrinder» bei Bell platziert.

«Die Zusammenarbeit mit den verbleibenden Marktpartnern, hauptsächlich Coop und deren Töchter Bell und Transgourmet, ist sehr gut», lässt Mutterkuh Schweiz verlauten. Nicht zu unterschätzen ist jedoch das Klumpenrisiko, da vor allem Coop die Tiere abnimmt.

Weniger Kontrollen gefordert

Der administrative Aufwand ist auch bei den Mutterkuhbetrieben ein grosses Thema. Mitglieder fordern weniger Bürokratie und Kontrollen. Ein Mitglied wollte wissen, wie viel eine Kontrolle kostet und was der Verein unternimmt, um die Anzahl der Kontrollen zu reduzieren.

Mathias Gerber, Präsident von Mutterkuh Schweiz, bezeichnete das Ziel von Bundesrat Guy Parmelin als ambitioniert. «Da wir im Labelbereich tätig sind, ist eine hohe Glaubwürdigkeit gegenüber den Abnehmern und Konsumenten sehr wichtig. Darum braucht es regelmässige Kontrollen», sagte Gerber.

Wahlen

An der Vereinsversammlung standen zudem Wahlen an. Im Vorstand gibt es drei Wechsel: Raymond Béguin, Pius Eggerschwiler und Jürg Ott treten aus dem Vorstand zurück. Neu vertreten Frédéric Choulat den Jurabogen, André Schmid die Innerschweiz und Peter Küng das Berner Oberland und Oberwallis im Vorstand. Die übrigen Vorstandsmitglieder sowie Präsident Mathias Gerber wurden für eine weitere Amtsperiode von vier Jahren wiedergewählt.

Wer ist Mutterkuh Schweiz?

Mutterkuh Schweiz wurde 1977 von 42 Personen als Schweizerische Vereinigung der Ammen- und Mutterkuhhalter (SVAMH) gegründet. Die Mitgliederzahl nahm in den folgenden Jahrzehnten stetig zu. 1987 zählte die SVAMH erstmals mehr als 500 Mitglieder. Heute sind es 6’000 Mitglieder mit über 100’000 Mutterkühen.

2008 erfolgte der Namenswechsel von SVAMH zu Mutterkuh Schweiz. Mutterkuh Schweiz ist bis heute ein Verein und somit basisdemokratisch organisiert – alle Mitglieder können an der Vereinsversammlung teilnehmen, Anträge stellen und abstimmen.

Die Geschäftsstelle befindet sich seit dem 1. Dezember 2023 in Lupfig (AG). Dort arbeiten 32 Personen, die sich rund 22 Vollzeitstellen teilen. Der Tätigkeitsbereich reicht von Vermarktung über Tierzucht und Kommunikation bis hin zur Politik.

Ende 2024 zählte der Verein 5776 Betriebe, das sind 50 weniger als im Jahr zuvor. Beim Label Natura Veal wurden 11576 Tiere abgesetzt (-67 gegenüber 2023), bei Natura Beef waren es 39’096 Schlachttiere (-264), beim Weiderind waren es 3592 Tiere (+149), bei Natura Kühe und -Stiere waren es 7225 Tiere (+645), SwissPrimeGourmet 1075 (-631) und beim Premium-Beef und Naturafarm-Auslaufrind waren es 4629 Schlachttiere (+703).

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Hornochse | 05.04.2025
    Abzug für Natura Beef für Fonds sofort einstellen ist nicht nachvollziehbar. Die nächsten 2 Jahre werden Tiere fehlen.
    Pro Beteieb maximal eine Kontrolle pro Jahr. Die Kontrolle von Mutterkuh kannn mit den Kantonslen Kontrollen gemacht werden. Beef Control ist nicht unabhängig.
  • Meinung | 28.03.2025
    Ich finde es schade jetzt wo alle Schlachttiere aller arten gesucht sind werden neue Betriebe gesucht. Es hat nicht mehr Tiere auf dem Matkt wenn es mehr Mutterkuhbetriebe gibt. Die fehlen dan am anderen Ort sei es QM oder IP basis.
    Es wird nur eine verschiebung sein.
    Wenn der Markt gesätigt ist in den bekanntlichen Zeiten sind diese Labels die ersten die anstehen und längere wartefristen haben. So dass viele Tiere aus dem Label rausfallen was ergerlich für den Produzenten ist.
  • Peter Schmid | 28.03.2025

    Es wäre wünschenswert wenn sich unsere bäuerlichen Organisationen nicht nur mit Ihren „Labels“ am Markt positionieren, sondern auch das Gehör der aktiven Landwirte stärker nach „aussen“ vertreten würden. In Bezug auf eine administrative Entlastung der Bürokratie nehmen unsere Verbände eine passive Rolle ein. Risikobasierte Kontrollen sind längst zum Standard geworden, jedoch eine bessere Absprache und Koordination innerhalb der „Labels“ sowie der „staatlichen Kontrollen“ sind ein „Fremdwort“. Dies versteht der aktive Landwirt nicht! Es gilt nun das Ziel des Bundesrates „Guy Parmelin“ umzusetzen, dass ab dem Jahr 2026 weniger Kotrollen in der Landwirtschaft durchgeführt werden. Ein Mehrwert ist nicht nur der Preis der durch den Verkauf des Produktes am Markt erzielt wird, sondern auch wie sich ein Verband gegenüber seinen Mitglieder aufstellt. Der aktive Landwirt erwartet auch eine administrative Entlastung und Vereinfachung der Prozesse wo es möglich ist. Dieses Ziel fordert nun auch der Bundesrat. Jedoch sieht es zurzeit so aus, dass sich die Verbände nicht wirklich in das vorgegebene Ziel des Bundesrates aktiv bewegen. Eigentlich eine bedenkliche Entwicklung. Im Verkaufsregal steht der Preis praktisch an erster Stelle nebst der Herkunft. Den Grossverteilern ist die Marge der Produkte am wichtigsten, daher nimmt der Import an Produkten stetig zu und diese Importprodukte erfahren nicht das gleiche Kontrollniveau wie es in der Schweiz üblich ist.

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