Auf der Mittelmeerinsel Malta ist es zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren wieder zu grösseren Protesten von Bauern gekommen. In dem EU-Land mit gut einer halben Million Einwohnern schlossen sich am vergangenen Freitag mehrere Dutzend Landwirte zu Demonstrationen wie in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zusammen. Die Proteste richteten sich gegen die EU-Agrarpolitik, die viele Bauern für wirtschaftliche Schwierigkeiten verantwortlich machen.
Einer der Bauern, Karmenu Vassallo, sagte: «Man hat uns vergessen. Wir sind es leid, zu arbeiten und nichts zu verdienen.» Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie «EU tötet Bauern». Die Landwirte wurden zum Ende ihrer Kundgebung auch von Ministerpräsident Robert Abela im Regierungssitz in der Hauptstadt Valletta empfangen. Vergleichbare Proteste gab es auf Malta zuletzt 1982.
Die Proteste verärgerter europäischer Landwirtinnen und Landwirte über schwierige Rahmenbedingungen wie etwa hohe Rohstoffpreise, Produktionseinschränkungen durch restriktive Umweltauflagen, hohe Bürokratie aber auch gegen die Zulassung von Laborfleisch und Insektenmehl breiten sich auf immer mehr Länder in Europa aus. Am Wochenende gab es etwa eine Welle des Protests in Italien, Malta und auch am Flughafen in Frankfurt.



