Nach den Unwettern vom Wochenende sind weitere Teile der Schweiz in der Nacht auf Montag und am Montagmorgen mit starken Niederschlägen eingedeckt worden. Viele Gewässer führen Hochwasser. Das Bundesamt für Umwelt hat für mehrere Gewässer Gefahrenstufen erlassen.
Für die Rhone gilt bis am Dienstagmittag die Gefahrenstufe 3, was erhebliche Gefahr bedeutet. Für die Reuss im Kanton Uri, den Brienzersee und die Aare bis zur Einmündung in den Thunersee, den Bodensee und den Hochrhein bis zur Einmündung der Thur wurde die Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr) ausgerufen.
Schnellfallgrenze, Schneeschmelze und Regenmenge
Grund für die Hochwassergefahr sind nicht allein die Regenmengen der letzten Tage, sondern auch die Tatsache, dass sich die Schneefallgrenze inzwischen auf einer Höhe von 3200 bis 3500 Metern befindet.
Dies bedeutet, dass fast die gesamten Niederschlagsmengen gleich wieder als Wasser zu Tale fliessen. Zudem trägt die Schneeschmelze dazu bei, dass diese Wassermengen noch zusätzlich alimentiert werden.
Bis zu 60 Liter pro Quadratmeter
Vor allem im Maggia- und Bedrettotal, Saastal, Goms und Haslital gingen bis am Montagmittag grosse Regenmengen nieder, wie SF Meteo am Montag bekannt gab. Beim Steingletscher am Sustenpass wurden innerhalb von 12 Stunden 49 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen, auf dem Grimselpass 47 Liter.
Gemäss dem Wetterdienst Meteomedia wurden in Binn VS im Oberwallis auf 1400 Metern über Meer sogar 60 Liter pro Quadratmeter registriert. In Gondo VS am Simplonpass waren es 48 und in Zwischenbergen VS im Rhonetal 41.
In Schaffhausen Monatssoll an Regen bereits erreicht
Die Passstrassen über Grimsel, Susten, Furka und Nufenen mussten am Montag wegen Steinschlägen vorübergehend geschlossen werden. Im Goms kam es wegen des Hochwassers zu Stromausfällen.
Zusammen mit den Niederschlägen der Unwetter vom Samstag und Sonntag wurden die Niederschlagsmengen für einen Monat an einigen Orten schon innerhalb von drei Tagen übertroffen. So in Schaffhausen wo bisher 96 Liter pro Quadratmeter niedergingen. Normalerweise fallen dort im Juli durchschnittlich 88 Liter.