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Nach dem Weiden wird nachgemäht

Wer in der Bergzone I feuchte Böden hat, muss beim Weiden Vorsicht walten lassen. Verschiedene Schläge statt einer Kurzrasenweide und das regelmässige Einstallen machen zwar Arbeit, doch die lohnt sich.

 

 

Wer in der Bergzone I feuchte Böden hat, muss beim Weiden Vorsicht walten lassen. Verschiedene Schläge statt einer Kurzrasenweide und das regelmässige Einstallen machen zwar Arbeit, doch die lohnt sich.

Derzeit mangelt es nicht an Wasser von oben. Auf dem Mutterkuhbetrieb von Albert Elsener und Sue Humm in Finstersee ZG mangelt es auch nicht an Wasser von unten. Mehrere Quellen sprudeln auf den 16,8ha LN. «Dazu kommt, dass wir hier in der Bergzone I auf der Schattseite sind, viele Niederschläge und schweren Boden haben», fügt Elsener an.

Einstallen trotz Raus

Umso erstaunlicher ist, wie gepflegt die Weiden aussehen. Kaum Schäden in der Grasnarbe, keine Nesseln, Disteln oder Jakobskreuzkraut. Das, obschon die 21 Angus-Mutterkühe mit Kälbern, die 10 Rinder und der Stier regelmässig geweidet werden. «Wir machen zwar Raus», betont der Anguszüchter, «doch wenn es so regnet wie diese Woche, bleiben die Tiere im Stall. Dann weiden nur die, die auf der Alp sind.»

Humm und Elsener betreiben einigen Aufwand, damit sie trotz nachteiliger Verhältnisse immer schöne Weiden haben. Doch es sei ein Aufwand, der sich lohne, findet Humm: «Wer die Mutterkühe einfach Tag und Nacht draussen lässt, hat zwar weniger Arbeit, doch kaputte Wiesen werfen auch nichts mehr ab.»

Dauerhaft eingezäunt

Früher, mit den Milchkühen, hat Elsener eine Kurzrasenweide gehabt. Doch mit der Umstellung auf Mutterkühe seien sie davon abgekommen: «Dafür ist das Land zu steil.» Sein jetziges System hat er lange optimiert. Es basiert auf zwei Dauerweiden und zusätzlich verschiedenen Schlägen von 0,8 bis 1ha, die dauerhaft eingezäunt sind. Die meisten Zäune sind in der Falllinie gezogen, die Parzellen eher hoch als breit. So lassen sich Trittwege parallel zum Hang vermeiden.

Alle Schläge werden auch geheut, siliert oder geemdet. Dann mäht Elsener die Zäune aus. Auch das sei ein Aufwand, der sich lohne, «weil es gepflegt aussieht. Schliesslich erhalten wir Bauern auch Direktzahlungen dafür, dass wir das Land pflegen. Hier wandern und biken viele Leute durch.»

Die Biker und die Wanderer allerdings sind der Grund, dass die Kühe von den meisten Weiden nicht freien Zugang zum Stall haben. Sie sind entweder draussen oder drinnen, wo sie mit Heu gefüttert werden. Auch dabei streicht Elsener die Vorteile heraus: «Durch das Handling werden die Tiere ruhiger.»

Fast jede Weide hat Quelle

Fix, wie die Zäune, sind auch die Tränken. Fast auf jeder Weide ist eine Quelle vorhanden. Deren Wasser hat Elsener in einem Trog gefasst, von dem eine Sickerleitung wegführt. «Die meisten Tröge sind entlang der Zugangswege angeordnet, stehen aber nicht auf befestigtem Grund. Bei einem haben wir die Umgebung betoniert, bei einem mit Kies und Steinen befestigt», zeigt er. «Zusätzlich zu den Trögen stelle ich am anderen Ende der Weiden jeweils ein Tränkefass auf, damit die Tiere möglichst wenig Weg zurücklegen müssen.»

Die Kühe oder Rinder beweiden einen Schlag während drei bis fünf Tagen. Dann wechseln sie die Weide, kommen aber nach einigen Tagen nochmals zurück, um «nachzuputzen». Dann wird der Schlag mit dem Mäher gesäubert.  Bei der Düngung setzen die Mutterkuhhalter auf Mist und verdünnte Gülle, die mit effektiven Mikroorganismen behandelt wurde.

 

Standweiden und Umtriebsweiden

In der Mutterkuhhaltung haben sich laut der Agridea vor allem Standweiden und Umtriebsweiden bewährt.

Bei der Standweide wird die Fläche nicht oder in maximal drei Schläge unterteilt. Die Besatzzeit ist lang (Wochen bis Monate). Der Flächenbedarf pro Mutterkuh mit Kalb ist abhängig vom Graswachstumspotenzial der Fläche. Um den Futterberg im Frühling zu vermeiden, muss ein Drittel bis die Hälfte der im Sommer benötigten Fläche von der Frühlingsbeweidung ausgenommen und konserviert werden.

Bei der Umtriebsweide wird die Fläche in mehr als drei Schläge unterteilt. Ein Schlag nach dem andern wird den Tieren während einer bestimmten Besatzzeit zur Verfügung gestellt. Richtzahlen für die Mutterkuhhaltung sind vier bis fünf Weideschläge bei 8 bis 14 Tagen Besatzzeit. Auch hier muss bei einzelnen Schlägen der erste Aufwuchs im Frühjahr konserviert werden, um nicht überstandiges Gras zu beweiden. sum

 

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