Nach dem heftigen Unwetter hat sich die Situation in den betroffenen Regionen bis am Freitagmorgen entspannt. Am meisten Regen war in den vorangehenden 24 Stunden in der Region Luzern gefallen.
Auf der Linie Malters-Emmen-Root bis zum Zugersee waren bis zu 78 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, wie ein Sprecher von MeteoSchweiz auf Anfrage sagte. Das sind zwei Drittel des Niederschlags, der im ganzen Mai im langjährigen Mittel in dieser Region fällt. Die heftigen Regenfälle waren indes sehr lokal: In der Stadt Luzern selber fielen nur etwa 30 Liter.
Massive Regenfälle
Viel Regen gab es auch im im Emmental. Gemäss Meteonews fielen auf dem Napf über 68 Liter, im nahen Langnau waren es 66 Liter. Vom Emmental über die Zentralschweiz und den oberen Zürichsee bis in den Kanton Thurgau seien im Durchschnitt 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte der Sprecher von MeteoSchweiz. In der Romandie waren es 30 Liter, in den Bergen dagegen regnete es nur wenig.
Viele Einsätze
In Oberengstringen ZH erlitt eine Velofahrerin leichte Prellungen wegen einer losgerissenen Baustellenabschrankung. Schlamm auf den Strassen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller hielten die Feuerwehren am Abend und in der Nacht auf Trab. Am Freitagmorgen waren die letzten Aufräumarbeiten im Gang.
Bei der Berner Kantonspolizei waren insgesamt 20 Meldungen eingegangen, vor allem aus dem Emmental sowie aus den Regionen Biel und Thun. Zu grösseren Behinderungen im Strassen- oder Bahnverkehr kam es aber nicht.
In Basel-Stadt stand die Berufsfeuerwehr in der Nacht im Dauereinsatz, wie das Sicherheitsdepartement mitteilte. Sie musste vor allem geknickte Bäume und Äste zersägen und wegräumen, in vielen Liegenschaften kam es zu Wasser- und Hagelschäden. Im Kanton Zürich musste Schutz & Rettung in der Nacht auf Freitag insgesamt 36 Mal ausrücken. Auf Strassen gestürzte Bäume sowie überflutete Keller und Tiefgaragen hielten die Equipen auf Trab. Auf dem Greifensee benötigte ein Ruderer Hilfe.
Schäden in der Innerschweiz
Entsprechend der Niederschlagsmenge gab es die grössten Schäden in der Innerschweiz. Betroffen waren nach Behördenangaben vor allem die Region zwischen Rotkreuz und Risch im Kanton Zug sowie das Gebiet östlich der Stadt Luzern.
Tagsüber war es am Donnerstag in der ganzen Schweiz schwül gewesen. Am Abend zog dann eine Kaltfront über die Alpennordseite, die zu Gewittern mit kräftigen Böen und zum Teil heftigen Regengüssen führte. Laut MeteoSchweiz lässt der Regen am Freitag nach. Am Samstag dürfte es weitgehend trocken bleiben.