Litauens Regierungschef hofft auf die Öffnung des brasilianischen Marktes sowie auf eine Zulassung der Aufstockung von Exporten in die USA.
Angesichts des russischen Verbots der Einfuhr von Molkereierprodukten aus Litauen will die Regierung des baltischen Landes den heimischen Produzenten bei der Erfassung neuer Absatzmärkte helfen.
Die Exportmöglichkeiten für die litauischen Milchprodukte sollten diversifiziert werden, auch wenn deren Ausfuhr nach Russland bislang am profitabelsten gewesen seien, erklärte Regierungschef Algirdas Butkevicius am Dienstag vergangener Woche in einem Rundfunkinterview.
Hoffen auf Exporte nach Brasilien
Butkevicius teilte mit, dass mit diesem Ziel unter anderem ein stellvertretender Wirtschaftsminister demnächst China besuchen solle, berichtete die russische Nachrichtenagentur BaltInfo. Ausserdem hofft er auf die Öffnung des brasilianischen Marktes sowie auf eine Zulassung der Aufstockung von Exporten in die USA.
Wie litauische Medien berichteten, weigert sich die chinesische Seite, die vorab abgesprochenen Unterlagen für die Aufnahme der Milchproduktexporte bereitzustellen, nachdem bei einem Besuch des geistlichen Oberhaupts der Tibeter, Dalai Lama, in Vilnius sich hochrangige Politiker mit diesem getroffen hatten.
Russland hat politische Motive
Unterdessen haben Fachleute des Föderalen Verbraucherschutzdiensts Russlands (Rospotrebnadzor) in der vergangenen Woche (43. KW) das litauische System der Lebensmittelsicherheits- und Qualitätsaufsicht inspiziert. Rospotrebnadzor hatte am 7. Oktober die Einfuhren von Milch und Molkereierzeugnissen aus Litauen unter dem Vorwand „zahlreicher Verstösse gegen die Anforderungen des Importlandes“ gestoppt
Litauens Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite äusserte vor Journalisten die Meinung, die Entscheidung Moskaus habe politische Hintergründe, und forderte ihre Regierung auf, die Welthandelsorganisation (WTO) in dieser Angelegenheit anzurufen.
