Dank hohem Anteil an Kappa-Kasein BB ist Braunviehmilch bei den Käsern sehr beliebt. Für Milchproduzenten wie Hans-Jörg Meier steht das Tierwohl an oberster Stelle. Wichtiger werden die Gesundheitsdaten.
Käser können es bestätigen: Brown-Swiss-Milch ergibt 6 bis 8kg mehr Käse pro 1000 Liter. Das erklärt sich mit dem höheren Anteil an Kappa-Kasein BB, welches die Tiere in sich tragen. Diese Tatsache wurde in zahlreichen Studien bestätigt.
Die Milch von Brown-Swiss-Kühen gerinnt schneller, ergibt mehr Ertrag und zeichnet sich aus als Produkt von hervorragender Qualität und sensorischer Besonderheit. Der höhere Eiweissgehalt hat zur Folge, dass wir auch noch ein wenig mehr Milchgeld in Empfang nehmen dürfen als die Züchter anderer Milchrassen.
Für Appenzeller Käse
Urs Buchegger, Käsermeister in der Appenzeller Schaukäserei in Stein AR, bestätigt diese Aussagen. Die Gehalte und der Ertrag werden den Erwartungen gerecht. Die Milch, die in seiner Käserei verarbeitet wird, stammt hauptsächlich von braunen Kühen. Ein Bauer, der die Milch seiner 50 Kühe nach Stein liefert, ist Hans-Jörg Meier aus Waldkirch SG, Präfix Meihowa.
In seinem Stall kann man eine beeindruckende Tierqualität beobachten, indem sich die Tiere ruhig und entspannt bewegen. Der Lely-Roboter wird regelmässig von seinen Kühen besucht. Im Gespräch mit dem Züchter merkt man schnell, dass er zum einen die ideale Rasse für seinen Käser sucht, aber auch die beste Tierhaltung für seine Kühe anstrebt.
Tierhaltung ganz oben
«Die Herde hat weniger Stress, weil jedes Tier frei entscheiden kann, wann es gemolken werden will. Sie dürfen alle 7½ Stunden zum Roboter gehen, was natürlich den Euterdruck verringert.» Das ist Wellness bei einem Herdenschnitt von fast 9000kg Milch. Die Jungkühe können sich einfacher integrieren, denn diese Haltungsform erlaubt ihnen, den Dominatorinnen aus dem Weg zu gehen. Das sind die Argumente, die der Handel und der Konsument hören und sehen möchten, ist sich Hans-Jörg Meier sicher.
In Zukunft wird der Bauer nicht mehr einfach Nahrungsmittelproduzent sein. Er wird beweisen müssen, dass er seinen Kühen das maximale Tierwohl anbietet; und dass er auf seinem Betrieb nachhaltig Milch produziert. «Die Kühe sollten älter werden», sagt der Züchter, der mit seiner Herde eine Lebensleistung von 29’000kg erreicht. «Zusätzlich müssen die Tiere einwandfreie Fundamente haben, einfach zu halten sein, eine einwandfreie Milch aufweisen sowohl in den Zellzahlen wie auch im Gehalt.»
Überzeugter Data-Betrieb
Alle diese Parameter findet Hans-Jörg Meier mit seinen Brown Swiss. Eine Kuh, die dies bestens verkörpert, ist die Agenda-Tochter Jakarta, die 2014 Miss Olma wurde. Sie sieht mit einer Lebensleistung von bald 109’000kg immer noch jugendlich aus und verkörpert die Nachhaltigkeit, die gesehen werden will.
Meihowa ist ein Bruna-Data-Betrieb. Alle weiblichen Tiere sind genomisch typisiert, damit die Anpaarung genauer gestaltet werden kann. Die neuen digitalen Daten vom Zuchtverband oder vom Melkroboter ermöglichen dem Züchter, seine Betriebsführung zu optimieren. Er weiss, welche Kuh seine Aufmerksamkeit am dringendsten braucht und kann dann entsprechend handeln. Die Maschine entlastet und flexibilisiert die Arbeit des Bauers. Er ist entspannter und hat mehr Zeit für die Familie, was sich positiv auf seine Beziehung zu Mensch und Tier auswirkt.
Bruna 2022 Brown Swiss
Donnerstag, 7. April
20:00 Bar geöffnet
Freitag, 8. April
16:00 Öffnung der Ausstellung/Festwirtschaft
19:00 Rinder-Wettbewerb der Jungzüchter, Rangierung der BS-Erstmelken inkl. Spezialwettbewerbe und Miss-Wahlen Festwirtschaft und Barbetrieb
Samstag, 9. April
8:00 Öffnung der Ausstellung/ Festwirtschaft
9:30 Rangierung BrownSwiss-Kühe 2.ff Laktation, inkl. Spezialwettbewerbe und Miss-Wahlen Anschliessend Züchter-Apéro
17:00 Rücktransport der Tiere
Bar bis 3:00 geöffnet
Gesundheitsdaten
Braunvieh Schweiz hat Mitarbeiter, die den Züchtern helfen, alle diese neuen Daten zu verstehen und bestmöglich umzusetzen. Die Tendenz geht in Richtung Gesundheitsdaten, wie Mastitis- oder Mortellaro-Resistenz. Das Behandlungsjournal im BrunaNet erfüllt die Anforderungen der Tierarzneimittelverordnung. Es ermöglicht, für die ganze Braunviehrasse, Gesundheitsdaten auszuwerten, Zuchtwerte zu schätzen und zu publizieren. Diese Daten werden helfen, in Zukunft mehr nachhaltige Kühe in den Ställen zu haben.
Käser Urs Buchegger sagt, welche Aspekte wichtig sein werden, um einen Käse erfolgreich am Markt zu positionieren. Es ist der einmalige Geschmack, die Regularität der Qualität und das Image des Produktes. Letzteres ist eine weidende Kuh, die maximales Tierwohl im Stall antrifft. Das heisst Licht, Luft, Raum, Ruhe, genug Futter und Wasser zur freien Verfügung.
Qualität vor Quantität
Es ist nicht entscheidend, welche Haltungsform gewählt wird. Ein guter, gemütlicher Anbindestall kann viel besser sein als ein enger, dunkler, überladener Laufstall. Der Melkroboter hat zudem noch den Vorteil, dass die Kuh frei wählen kann, wann sie gemolken werden will. Sie kann wählen, weniger Druck im Euter zu haben. Es wurde viel auf Leistung gezüchtet. Dem Tierwohl wurde lange zu wenig Beachtung geschenkt. Das sollte jetzt jeder auf seinem Betrieb optimieren.
Für den Käser scheint es wichtig zu sein, dass dem instinktiven Wesen der Kuh mehr Bedeutung zugeordnet wird, damit er den Käse erfolgreich vermarkten kann. Die braune Kuh hat alles, was ein nachhaltiges Tier braucht.