Christophe Longchamp, Matija Nuic, Jacques Nicolet, Martin Haab, Jimmy Mariéthoz (v. l.).
Daniel Salzmann
Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (Sals) wurde vor gut fünfzehn Jahren gegründet, als Mitte-Bundesrätin Doris Leuthard gegenüber der EU alle Einfuhrzölle abschaffen wollte. Die Sals verteidigte damals den Grenzschutz und tut es heute.
Grenzschutz unter Druck
«Die Schweizer Landwirtschaft ist auf einen funktionierenden Grenzschutz angewiesen. Dieser schützt nicht nur die Qualität und Vielfalt der einheimischen Produktion, sondern sichert auch die wirtschaftliche Grundlage vieler Familienbetriebe.» So die Aussage von Sals-Präsident und SVP-Nationalrat Jacques Nicolet an der Generalversammlung der Sals auf dem Weinbetrieb der Familie Riem in Kiesen BE.
Der Grenzschutz stehe nach wie vor unter Druck, sagte Nicolet und nannte die USA, die Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien und andere) und die EU als Stichworte. Sals-Geschäftsführer David Rüetschi berichtete vom Indikatorenset zur Messung der Nachhaltigkeit, das die Sals zusammen mit der Pro-Freihandel-Organisation Igas lanciert hat.
Die Sals
Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (abgekürzt SALS, französisch ASSAF) ist eine Organisation, die als Plattform die Interessen der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft vertritt. Ihr Ziel ist es, die Versorgung der Gesellschaft mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln von hoher Qualität sicherzustellen und einen konstruktiven Dialog entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Handel und Konsum – zu fördern. ome
Politisch oft nicht einig
«Politisch sind wir uns oft nicht einig, aber hier spannen wir mit Erfolg zusammen», so Rüetschi. Die Grundlagen stammen dabei von Urs Niggli, dem früheren Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau. Das Indikatorensystem stosse auf grosses Interesse. Nun sollen 20 Indikatoren ausgewählt und im Detail ausgearbeitet werden.
Roger Bisig, der Sekretär der Landwirtschaftsdirektorenkonferenz (LDK) bekräftigte sein Interesse daran und strich heraus, dass der Bund keinesfalls ein eigenes Indikatorenset verwenden dürfe, sondern ein bestehendes von einem Dritten nutzen soll. Einstimmig und mit Applaus wurde Nicolet als Präsident wiedergewählt, ebenso die wieder kandiderenden Vorstandsmitglieder (vgl. Bild). Der einzige Wechsel war, dass Christophe Longchamp, der neue Präsident des Waadtländer Bauernverbands Prométerre, auf Claude Bähler folgt.