/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

«Nachhaltigkeit ist schlicht notwendig»

Jonas Ingold, lid |

 

Eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft: «Wie wird aus Wunschdenken Realität?» Unter dieser Frage stand die Podiumsdiskussion an der diesjährigen Nachhaltigkeitstagung von Agroscope.

 

Die Zeiten des Wunschdenkens habe man bereits hinter sich, sagte Markus Hämmerli, Leiter Departement Landesprodukte bei der Fenaco. «Wir machen jeden Tag Fortschritte», so Hämmerli. Beschleunigen lasse sich dies durch noch bessere Zusammenarbeit zwischen Behörden, Forschung, Organisationen und Landwirten. Zudem müsse man die Konsumenten mitnehmen, auch indem man die Landwirtschaft nicht romantisiere, sondern realistisch darstelle.

 

Stetige Entwicklung

 

Wichtig sei es, sich immer weiterzuentwickeln, erklärte Fritz Rothen, Geschäftsführer von IP-Suisse. «Wenn wir das tun, bleibt Nachhaltigkeit kein Traum und wird nicht zum Albtraum, sondern Realität.» Um sich aber entwickeln zu können, brauche es eine Zusammenarbeit der Marktpartner.

 

Bei IP-Suisse sei es schon immer um Nachhaltigkeit gegangen und es habe eine stete Entwicklung gegeben, etwa im Bereich Biodiversität. Der aktuelle Weg sei richtig und wichtig, so Rothen. Er sehe, dass auch bei namhaften Herstellern Nachhaltigkeit Einzug gefunden habe.

 

Dass alle mithelfen müssen, ist auch für Eva Wyss vom WWF Schweiz klar. In erster Linie brauche es Kohärenz in der Politik, Fehlanreize müssten beseitigt werden. Dann müssten auch die Bäuerinnen und Bauern in der Umsetzung unterstützt und der Handel mit ins Boot geholt werden.

 

«Nachhaltigkeit ist nötig»

 

Robert Finger, Professor für Agrarökonomie an der ETH Zürich, machte klar, dass Nachhaltigkeit nicht einfach ein Bonus sei. «Sie ist schlicht notwendig», so Finger. Es gebe in der Landwirtschaft drängende Probleme, viele Ziele würden nicht erreicht. Die Landwirtschaft zerstöre weltweit ihre eigene Produktionsgrundlage. Man sei jetzt an einem wichtigen Punkt, wo man reagieren müsse. Die Schweiz sei diesbezüglich sehr gut aufgestellt, sagte Finger.

 

Kein anderes Land der Welt möchte sich so viel dafür leisten, so viele Steuergelder einsetzen. Aber es brauche eine bessere Politik, um die Ziele zu erreichen. «Wir sind bei vielen Dingen zwar auf gutem Weg, aber nicht in der richtigen Geschwindigkeit», so Finger weiter.

 

Mehr Geschwindigkeit

 

Mehr Geschwindigkeit forderte auch Eva Wyss. Man sei sich zwar immer auf einer gewissen Flughöhe einig, aber wenn es um konkrete Massnahmen gehen, dann werde es schwer. Nach Ansicht von Fritz Rothen könnte man mehr Geschwindigkeit reinbringen, indem in der Politik auf bereits bestehende Labels abgestützt würde. «Heute wird lange diskutiert, dann werden Arbeitsgruppen eingesetzt und die machen dann dieselbe Arbeit, welche die Labelorganisationen schon gemacht haben», so Rothen.

 

Mehr Wertschätzung für Landwirte gefordert

 

Markus Hämmerli verwies darauf, dass man mit Wertschätzung mehr erreiche als mit Druck und Drohungen. Die Biodiversitätsflächen hätten sich verdoppelt, der Antibiotikaverbrauch halbiert, der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln sei zurückgegangen. «Die Landwirtinnen und Landwirte haben vieles getan, aber die Wertschätzung dafür ging etwas verloren», so Hämmerli.

 

Die Schweiz habe ein grosse Chance, weil Landwirtschaft und Konsumenten so nahe beieinander lägen. Aber diese Chance habe man bisher noch zu wenig genutzt. «Da ist der Dialog matchentscheidend», sagte der Fenaco-Vertreter. Es gehe darum, zu schauen, dass die Konsumenten nicht nur politisch mehr Nachhaltigkeit forderten, sondern dies auch am Ladenregal umsetzten. Denn die Wahlfreiheit für die Konsumentinnen und Konsumenten bestehe schon heute.

Kommentare (6)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Beat Furrer | 06.02.2022
    Josh Ho: Die CO2-Erhöhung folgt der Temperaturerhöhung. Eine "Dekarbonisierung" nützt nichts, ja ist völlige Torheit. Wir leben von "Karbon", von Kohlenstoff.
    Es gibt den Kohlenstoffkreislauf. Der ist temperaturabhängig.
    Du und deine Gesinnungsgenossen seid völlig verblendet.
    Ich habe auch schon geschrieben, dass das Klima - OHNE EINBEZUG VON CO2 - mittels den langjährigen Wetterzyklen erklärt werden kann.
  • Josh Ho | 06.02.2022
    Gerade die Bauern hätten die Chance, mit ihren grossen Dächern mit Fotovoltaik viel mehr Energie zu erzeugen und damit auch Geld zu verdienen.
    Bereits 15 Module produzieren die Energie für einen durchschnittlichen Privat Haushalt von 5000 KWH.
    Mit 10 Modulen kommt ein E-Auto bei einem Verbrauch von 20 KWH je 100 km auf 16 000 km Jahresleistung.
    Aber mit unsachlicher Polemik gegen alles Neue ist es leider leichter, die einfachen Geister zu beeinflussen.
    • Burri | 09.02.2022
      Es gibt viele Bauern, welche gerne Solarpanels auf ihren Ställen und Hallen montieren möchten, oder sogar Windturbinen aufstellen. Aber weil sie nicht in der Bauzone liegen, dürfen sie nicht, wegen dem Landschaftsschutz und Ihren Freunden.
  • Josh Ho | 06.02.2022
    Die beiden obigen Kommentare sind stellvertretend für die Ignoranz, die vorallem durch die Sünneli Partei mit ihrer populistischen Politik gefördert wird.
    Die Polemik gegen die E-Mobilität und die lächerlich Machung der Erneuerbaren Energien sind Teil dieser Polemik.
    Die Dekarbonisierung und eine Strategie für netto null Ziele werden entscheidend sein.
    Was jedem Bauern zu denken geben sollte.
    Die Anbau Fähigkeit für den Getreide Anbau entfernt sich jedes Jahr weitere 20 km vom Äquator weg.
  • Hansueli Wermelinger | 05.02.2022
    Es lebe der Heilige Veganus, der die Welt retten wird, genauso wie der allmächtige E-Mobilitätus und der dreifaltige Oekosozius. Diese werden unser Leben lebenswerter, gesünder und nachhaltig machen - F A L S C H - sie werden unseren Wohlstand gegen die Wand fahren und dann ist allen Nachhaltigkeit Wurst.
  • Beat Furrer | 04.02.2022
    „Nachhaltigkeit“ ist in erster Linie ein UNO-Programm. Ein Glaubensbekenntnis. Eine neue Religion.
    Man hat auch gesehen, wie leicht beeinflussbar, diese Gläubigen sind und wie wenig sie Logik und Kausalität kennen.

Das Wetter heute in

Umfrage

Geht Ihr an die Olma?

  • Ja:
    29.78%
  • Nein:
    61.24%
  • Weiss noch nicht:
    8.99%

Teilnehmer insgesamt: 356

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?