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Nachteile von Monokultur

Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen bewerten die Vorteile von Mischkulturen im Vergleich zu Monokulturen mit einer Metastudie.

Die biologische Vielfalt geht deutlich zurück. «Die landwirtschaftliche Flächennutzung trägt massgeblich dazu bei – besonders der grossflächige Anbau einzelner Kulturpflanzen in Monokulturen», schreiben die Forscher.

Getreide und Hülsenfrüchten

Mischkulturen können entgegenwirken: Auf Äckern, auf denen gleichzeitig verschiedene Kulturpflanzen wachsen, gibt es mehr nützliche Arthropoden wie Insekten und Spinnen als in Monokulturen. Gleichzeitig kommen weniger Schädlingen vor. Das fanden Forscherinnen der Universität Göttingen mit einer systematischen Literatur- und statistischen Meta-Analyse heraus.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn Getreide und Hülsenfrüchten kombiniert werden und im Streifen- oder Reihenanbau gepflanzt wird. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems & Environment erschienen.

Die Forscher werteten 63 publizierte Fachartikel zum Vergleich von Misch- und Monokulturen aus 18 Ländern aus. Sie verglichen die Artenvielfalt, die Anzahl der Individuen (Häufigkeit) und die Dichte pro Pflanze von nützlichen und schädlichen Arthropoden. Dabei betrachteten sie auch einzelne Gruppen der nützlichen Arthropoden: Bestäuber, Zersetzer sowie Räuber und Parasitoiden, die Schädlinge töten. Zudem untersuchten sie, wie verschiedene Kombinationen und räumliche Anordnungen der Kulturpflanzen in Mischkulturen das Vorkommen dieser Tiere beeinflussen.

Höhere Artenvielfalt in Mischkulturen

Die Artenvielfalt nützlicher Arthropoden ist in Mischkulturen um 27 Prozent höher als in Monokulturen. Ihre Häufigkeit ist um 36 Prozent höher und ihre Dichte pro Pflanze um 94 Prozent. Verschiedene Gruppen nützlicher Arthropoden profitieren unterschiedlich stark von Mischkulturen: Die Artenvielfalt und Häufigkeit von Bestäubern, Räubern und Parasitoiden ist grösser als in Monokulturen. Für Zersetzer gibt es dagegen keinen Unterschied.

Schädliche Arthropoden kommen in Mischkulturen weniger vor als in Monokulturen: Ihre Häufigkeit ist um 38 Prozent geringer, ihre Dichte pro Pflanze um 41 Prozent. Ihre Artenvielfalt unterscheidet sich nicht zwischen den Anbauformen. Der gleichzeitige Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten übertrifft die Kombination verschiedener Getreidesorten bei der Förderung der Nützlinge und der Reduzierung der Schädlinge. Ausserdem ist es effektiver, wenn die Kulturpflanzen im Streifen- oder Reihenanbau wachsen und nicht in ungeordnetem Mischanbau oder im Staffelanbau zeitversetzt ausgesät werden.

Nachteile werden abgemildert

Den Forscherinnen und Forschern zufolge zeigen die Ergebnisse, wie nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken die biologische Vielfalt und damit verbundene Ökosystemleistungen fördern können. «Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mischkultur eine wirksame Methode ist, um die nachteiligen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf nützliche Arthropoden in Agrarökosystemen abzumildern», sagt Erstautor Anjaharinony Rakotomalala.

«Die Ergebnisse sollten die Politik ermutigen, in Agrarumweltprogrammen Anreize für die Überführung von Monokulturen in Mischkulturen zu setzen», ergänzen Anoush Ficiciyan und Teja Tscharntke von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen.

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