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Nächste Kuhgeneration im Scheinwerferlicht

sum |

 

Patrik und Daniela Birrer aus Duggingen BL werden mit Fortuna und Garla an der Swissopen teilnehmen. Die beiden Rinder haben sie gewählt, weil sie das Zuchtziel gut widerspiegeln – und weil sie bekannte Ahnen haben.

 

Für Fortuna und Garla hat die «heisse Phase» angefangen. Am 13. November sollen die im März 2019 und im Juli 2020 geborenen Simmental-Rinder in bester Schaukondition sein, um an der Swissopen next Generation  ganz vorne zu stehen.

 

Tiere repräsentieren Betrieb

 

Als zwei von 100 Rindern der neun Rassen Angus, Aubrac, Charolais, Dexter, Galloway, Grauvieh, Highland Cattle, Limousin und Simmental. Dafür sorgt Patrik Birrer aus Duggingen BL, Züchter von Fortuna und Garla. Er und seine Frau Daniela führen einen Biobetrieb mit 26 Simmental-Mutterkühen und Pensionspferden, die beiden Töchter Janin, 17, und Jessica, 18, werden Fortuna und Garla vorführen.

 

«Im Frühling war nach der Absage der ursprünglich geplanten Swissopen bereits abzusehen, dass es im Herbst eine Rinderschau geben könnte», erklärt er. «Deshalb konnten wir diese beiden Tiere nicht alpen, sondern beschlossen schon damals, sie den Sommer über bei uns zu behalten – ins Blaue hinaus. Doch diese beiden Tiere repräsentieren unseren Betrieb.»

 

Mehrmals waschen

 

Seit damals habe er den Kontakt mit ihnen immer wieder gesucht, damit sie zutraulich bleiben. «In den letzten Wochen haben wir sie an die Halfter gewöhnt, wobei Fortuna schon an einem Jungzüchterwettbewerb gelaufen ist. Bezüglich Schaukondition sind beide optimal.»

 

In der letzten Woche nimmt Patrik Birrer sie täglich aus dem Stall, und sie werden vor dem finalen Schamponieren bereits zwei Mal gewaschen. «Bis nach der Schau bleiben wir bei ihnen zudem bei der Heufütterung und stellen erst danach auf die Silage um. Das verhindert Durchfall.» Da auf dem Biobetrieb der Mais- und Kraftfuttereinsatz eingeschränkt sei, falle die Möglichkeit, ein Tier auszufüttern, weg.

 

Milch und gute Euter

 

Doch angefangen hat der Weg zu einer möglichen Schausiegerin schon gut neun Monate vor der Geburt von Fortuna respektive vor der Geburt von Garla mit der Auswahl des Stieres für ihre Mütter. Hier hat Patrik Birrer klare Grundsätze: «Wir verkaufen alle weiblichen und die Mehrheit der männlichen Tiere als Zucht- oder Produktionstiere ab Hof. Stiere werden auch für Kreuzungen eingesetzt.»

 

Ein Kalb müsse deshalb die Eigenschaften einer guten Mutterkuh mitbringen: Gute Muttereigenschaften, eine gute Milchleistung, ein gutes Euter mit Zitzen, die passen für ein Kalb. «Wir züchten nicht nur auf Fleisch, zu grosse, schwere Kühe passen nicht auf unseren Betrieb und sind schwerer zu verkaufen», fährt er fort.

 

Kanadische Genetik

 

Zu 80 Prozent besamt Patrik Birrer die Rinder und Kühe, wobei er seit 2014 nur kanadische Genetik einsetzt: «Wir wollten eine neue Linie, und die Kanadier sind frühreif und erreichen die Schlacht-Fettabdeckung früher. Die Genetik ist auch feingliedrig, aber vielleicht etwas weniger lang als bei deutscher Genetik.» 20 Prozent der Tiere werden mit einem eigenen Stier im Natursprung belegt.

 

Teilweise haben Patrik und Daniela Birrer auch schon Stiere absamen und Samen aufbewahren lassen. «Ich sehe dann auch, wie es mit der eigenen Genetik weitergeht und wie die Stiere vererben», nennt er einen Grund dafür. Von vornherein sei klar, dass es aus einer Produktionskuh Kälber gebe, die wieder in die Produktion gehen würden.

 

Swissopen live auf schweizerbauer.ch

 

Am Samstag findet in der Vianco Arena in Brunegg AG die Swissopen «next generation» statt. Wenn Sie nicht an die Ausstellung reisen können, gibt es eine Alternative. Auf unserem Newsportal übertragen wir die Ausstellung über einen Livestream. Zudem versorgen wir Sie mit Bildern und Berichten.

 

Präsentiert werden rund 100 Rinder im Alter von 10 bis 30 Monaten von 45 Zuchtbetrieben aus der ganzen Schweiz. Vertreten sind die neun Rassen Angus, Aubrac, Charolais, Dexter, Galloway, Grauvieh, Highland Cattle, Limousin und Simmental. Gerichtet werden die Tiere von den nationalen Richtern Ueli Schild, Urs Schmied und Martin Zuppiger.
-> Den Katalog gibt es hier zum Herunterladen

 

Am Samstag findet in Brunegg die Swissopen «next generation» statt.
Mutterkuh Schweiz

 

Erfolgreiche Vorfahren

 

Doch der passende Stier ist noch lange keine Garantie dafür, dass das Kalb die Anforderungen zur Selektion erfüllt. Beim Entscheid, ob ein Tier, in diesem Fall Fortuna oder Carla, aufgezogen wird, achtet der Züchter auf die Vorgängergenerationen. «Die Linien der beiden sind durchgezüchtet. Garla stammt aus Hermine, die 2013 Miss Simmental und Miss beef an der Swissopen wurde. Urgrossmutter von Fortuna war Elena, auch sie vor Jahren Miss Simmental.»

 

Speziell an der Swissopen 2021 mit dem Zusatz «next generation» ist, dass die drei Richter Ueli Schild, Urs Schmied und Martin Zuppiger auch beurteilen, ob die Voraussetzungen für eine künftige nächste Kuhgeneration gegeben sind. «Ich sehe das als Chance», ist Patrik Birrer optimistisch. «Die Frage ist aber, wie die Richter diese Faktoren umsetzen und in die Bewertung einfliessen lassen. Der Ansatz ist spannend – aber, ob es zu einem vorderen Platz reichen wird, wenn die etwas kleinere Garla neben einer grossen Konkurrentin steht, werden wir sehen. Mein Ziel ist, dass ich zufrieden bin mit meinen Tieren, und das bin ich.»

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