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Nationalpark: Kein Ausbau der Erdbeeren-Produktion

Den Plänen der andalusischen Regionalregierung, den bewässerten Erdbeeranbau im Nationalpark Doñana zu erweitern, hat die Nationalregierung mit zusätzlichen Fördergeldern in Höhe von 350 Mio. Euro (325 Mio. Fr.) ein Ende gesetzt.

AgE/blu |

Der Präsident der Regionalregierung von Andalusien, Juan Manuel Moreno Bonilla, und Spaniens Umweltministerin Teresa Ribera einigten Ende November 2023 darauf, dass bei einer Rücknahme des entsprechenden Gesetzesvorschlags die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unter anderem der Landwirtschaft im Nationalpark zusätzlich von Madrid gefördert wird.

So werden bei einer Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 7’000 Euro (6’500 Fr.) pro Hektar gezahlt. Für die Anlage neuer Regenfeldbaukulturen gibt es dem Beschluss zufolge über fünf Jahre jährlich maximal 2’500 Euro (2’322 Fr.) pro Hektar. Die Umstellung auf Biolandbau wird über ebenfalls fünf Jahre mit jährlich maximal 1’000 Euro (930 Fr.) unterstützt. Weitere Gelder für die Landwirtschaft soll es für die Verbesserung der Arbeits- und Wohnbedingungen von Saisonarbeitern geben.

Daneben sollen aus dem neuen Förderpaket Massnahmen beispielsweise der Tourismusförderung, der Digitalisierung und der Gleichstellung der Geschlechter finanziert werden. Die Gelder ergänzen die bereits im Vorjahr von Madrid bereitgestellten 356 Mio. Euro (331 Mio. Fr.) zur ökologischen Entwicklung der Region.

Für die Pläne zur Erweiterung des bewässerten Erdbeeranbaus im Nationalpark hatte es in den zurückliegenden Monaten massive Kritik von Umweltschützern auch aus Deutschland und der Schweiz gegeben. Der Verein Campact rief deutsche Lebensmittelhändler im Juni dazu auf, zum Schutz des Feuchtgebietes Doñana auf spanische Erdbeeren zu verzichten.

Illegale Bewässerung bei spanischen Erdbeeren

Auch in der Schweiz gibt es jeweils Erdbeeren aus Südspanien zu kaufen, wie zum Beispiel Anfang Januar. Mit teils Dumpingpreisen wird nach Käufern gesucht. Schweizer Beerenproduzenten ärgern sich seit Jahren darüber. Denn ihre spanischen Mitbewerber produzieren teils mit illegalen Mitteln.

Die Erdbeeren stammen aus der Region Huelva. Und dort befindet sich auch der Nationalpark Doñana. Dieser zeichnet sich aus Feucht-, Sumpf- und Dünengebiete. Der Park ist durch EU-Recht geschützt und ist ein UNESCO-Welterbe. Doch dem Reservat wird immer mehr Wasser entzogen – zur Bewässerung der Beerenkulturen. Der 1969 gegründeten Nationalpark umfasst zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer «Pufferzone» gut 122’000 Hektar. Gemäss dem spanischen obersten Rat für Wissenschaft sind 59 Prozent der Lagunen ausgetrocknet. Im Gebiet Doñana werden 1000 bis 2000 illegale Brunnen vermutet, wo Grundwasser abgepumpt wird.

Die Region Huelva gilt als grösstes Erdbeeranbaugebiet in Europa. Gemäss «Euractiv» werden dort 90 Prozent der roten Früchte Spaniens produziert. Auf rund 11’000 Hektaren werden nebst Erdbeeren auch Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren angebaut. 

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