Der Schweizerische Nationalpark ist von der Weltnaturschutzunion IUCN als erstes Schutzgebiet des Landes in deren Grüne Liste aufgenommen worden. Die renommierte Liste zeichnet besonders vorbildliche Schutzgebiete mit gutem Management und erfolgreichem Naturschutz aus.
Die Grüne Liste sei für Schutzgebiete der erste weltweite Standard der «best practice», der bestmöglichen Praxis, teilte der Nationalpark (SNP) am Dienstag mit.
In diesem Programm werden Gebiete unterschiedlicher Grösse und Schutzgrade auf der Grundlage von 17 Kriterien bewertet. Aktuell werden auf der Liste 59 Schutzgebiete in 16 Ländern, verteilt auf alle bewohnte Kontinente, geführt.
Der Schweizerische Nationalpark hat sich Ende 2019 dem Evaluationsprozess gestellt. Eine externe Stelle der Weltnaturschutzunion hat das Dossier überprüft und im Rahmen eines Audits vor Ort vertieft beurteilt.
Wichtige Solidarität aus der Region
Eine grosse Rolle für die Aufnahme auf die Grüne Liste haben laut Parkdirektor Ruedi Haller Solidaritätsbekundungen aus der Region gespielt. Die IUCN sei sehr beeindruckt gewesen, dass im Laufe des letzten Jahres 14 von 17 Gemeinden in der Region um den Nationalpark diesem eine finanzielle Unterstützung zusagten.
«Die Aufnahme auf die Grüne Liste ist eine Anerkennung der Leistungen des Nationalparks im Naturschutz in den vergangenen 107 Jahren» wird Heidi Hanselmann, Präsidentin der Eidgenössischen Nationalparkkommission, in der Mitteilung zitiert.
Der 1914 im Kanton Graubünden als erster Nationalpark Mitteleuropas gegründete SNP ist als Naturschutzgebiet in der höchsten Schutzklasse ausgewiesen und ist Teil der Unesco Biosfera Engiadina Val Müstair. Er hat den Charakter eines Naturreservats, in dem die natürliche Entwicklung uneingeschränkt ablaufen kann.
Die Weltnaturschutzunion IUCN ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und Dachverband zahlreicher internationaler Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen.


