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Nationalrat will Alpwirtschaft mit Smart Farming helfen

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Der Nationalrat will mehr Forschung von Agroscope im Berg- und Sömmerungsgebiet. Er hat dazu eine Motion aus der Mitte-Fraktion mit 123 zu 44 Stimmen und 20 Enthaltungen angenommen. 

 

«Die Alpwirtschaft war in der Geschichte der Schweiz noch nie so gefährdet, wie dies aktuell der Fall ist», sagte Martin Candinas (Mitte/GR), der die Motion vom ehemaligen Nationalrat Thomas Egger übernommen hatte.

 

Hohe Kosten

 

Neben der schwerwiegenden Problematik der Wolfspräsenz erfordere das Weidemanagement mit Zäunen einen enormen Arbeitseinsatz. Dies sei verbunden mit hohen Kosten. «Dabei wäre die Zunahme der Verwaldung und der Verbuschung zu lenken und zu begrenzen. Randflächen erfordern eine angepasste Bewirtschaftung», sagte Candinas.

 

Mit gezielter Forschung müssten deutliche Fortschritte erzielt werden, damit die bewirtschafteten Flächen und die Anzahl der aufgetriebenen Tiere in Zukunft nicht massiv abnehmen, führte er aus. «Das Berg- und Sömmerungsgebiet ist steigenden Herausforderungen ausgesetzt, welche die Wirtschaftlichkeit der Betriebe und so eine nachhaltige Bewirtschaftung infrage stellen», warnte Candinas. 

 

Vor Ort erforschen

 

Ziel muss gemäss dem Vorstoss sein, dass dank Modernisierung bewirtschaftete Flächen und die Zahl der Tiere auf Alpen nicht weiter abnehmen. Etwa könnten digitale Technologien wie Online-Tierortungssysteme, virtuelle Zäune eine automatisierte Weidebewirtschaftung ermöglichen, die auch vor Grossraubtieren schützen könnte. 

 

«Den Auswirkungen des Klimawandels auf das Berg- und Sömmerungsgebiet könnte mit Massnahmen begegnet werden, die sich auf moderne Modelle abstützen», erklärte Candinas. Solche Smart-Farming-Ansätze müssten für die Bergland- und Alpwirtschaft praxisnah erforscht und in der Einführung begleitet werden. «Das kann nur vor Ort im Berggebiet selber geschehen und nicht von einem beliebigen Standort in der fernen Stadt», hielt er fest.

 

Versuchsstationen sollen forschen

 

Der Bundesrat anerkenne die grosse Bedeutung der Berglandwirtschaft und der Alpwirtschaft für die Schweiz, sagte Agrarminster Guy Parmelin. «Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer offenen alpinen Landschaft, zur Pflege landwirtschaftlicher Nutzflächen, zu einem nachhaltigen Tourismus, zur Erhaltung der Artenvielfalt und nicht zuletzt zur Produktion hochwertiger Lebensmittel», hielt er fest. Die Landesregierung sei sich auch den Herausforderungen wie der Wolfspräsenz bewusst.

 

Trotzdem lehnt der Bundesrat den Vorstoss ab. Bei Agroscope seien dezentrale Versuchsstationen für «Alp- und Berglandwirtschaft» in den Kantonen Wallis, Bern, Graubünden, Uri und Tessin vorgesehen, die die verlangten Anliegen erfüllten. «Für den Zeitraum 2021-2028 hat der Bund ein Budget von rund 2,3 Mio. Fr. für die Durchführung von Forschungsprojekten an diesen Station vorgesehen», sagte Parmelin.

 

Die Motion geht an den Ständerat.

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