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«Neben Arbeit für Freiräume sorgen»

Das Junglandwirteforum vom kommenden Samstag auf der Rütti in Zollikofen steht unter dem Thema: Zusammenarbeit – Fluch oder Segen? Der 27-jährige Junglandwirt Beno Sollberger sagt, worum es geht.

Robert Alder |

 

 

Das Junglandwirteforum vom kommenden Samstag auf der Rütti in Zollikofen steht unter dem Thema: Zusammenarbeit – Fluch oder Segen? Der 27-jährige Junglandwirt Beno Sollberger sagt, worum es geht.

«Schweizer Bauer»: Zusammenarbeit, worauf wird der Fokus gelegt? Wie lautet die Kernbotschaft?
Beno Sollberger: Landwirte müssen immer mehr wissen, Entscheidungen sollen gefällt werden, Verantwortung muss getragen werden. Das sind Situationen und zugleich Herausforderungen, denen sich Landwirte immer mehr gegenübersehen.

Worauf kommt es an, damit dies nicht zu einer Überforderung wird?
Ein oft gehörtes Thema unter jungen Leuten ist, wie mit überbetrieblicher Zusammenarbeit Synergien genutzt werden können. Auch das Bedürfnis nach Freiräumen und Freizeit neben der täglichen Arbeit ist vielen ein grosses Anliegen.

Das gelingt aber nicht immer.
Ja, auch unter Bauernfamilien kommt es leider immer häufiger zu Trennungen. Das beschäftigt die junge Generation, und im Grunde möchte man solche Situationen vorausschauend vermeiden können. Das Junglandwirteforum soll Impulse geben auf die Frage, wie ich meinen Betrieb führen kann und wie eine Zusammenarbeit erfolgreichfunktioniert.

Wo liegen die Risiken, dass eine Zusammenarbeit zu scheitern droht?
Der Faktor Mensch ist bei der überbetrieblichen Zusammenarbeit immer die grösste Herausforderung. Individuelle Wertvorstellungen sind oft ein Problem.

Wie erleben Sie Zusammenarbeit persönlich?
Ich arbeite 80% bei der Agrotreuhand am Waldhof in Langenthal. Und ein Tag auf dem elterlichen Betrieb in Ochlenberg, der noch über meine Eltern läuft. Ich werde aber in die Betriebsführung stark eingebunden. Ich schätze das gute Verhältnis mit meinen Eltern.

Sind die Junglandwirtinnen und angehenden Bäuerinnen ein Thema am Forum?
Die Zusammenarbeit unter den Frauen und die Generationenfrage sind nicht zentrale Themen. Aber klar spielt das eine grosse Rolle. Oft ist das Bedürfnis nach Freiräumen und Zeit für die Familie und der Partnerschaft bei Frauen ausgeprägter  als bei den Männern.

Was können die Teilnehmer von den Referenten und Referentinnen erwarten?
Sie sollen Auskunft geben können, wie sie es anpacken, dass die Zusammenarbeit funktioniert, was sie tun, wenn es zu Differenzen unter den Partnern kommt. Die Situation eines anderen aus einer gewissen Distanz zu betrachten, sorgt für eine neue Optik.

Wo sieht das Junglandwirtekommission seine Aufgabe? Wo liegen die Schwerpunkte?
Im begonnenen Jahr wollen wir der Öffentlichkeitsarbeit mehr Gewicht beimessen. So sind Auftritte an der Agrimesse in Thun oder an der BEA geplant. Wir wollen die Landwirtschaft dem Konsumenten, der nichtbäuerlichen Bevölkerung näherbringen.

Genügt das?
Nun, Landwirte sind ausgestellt, man sieht, was sie tun. Landwirtschaft und Nahrungsmittel produzieren ist emotional. Die Bevölkerung will mitreden, stellt Fragen. Da braucht es Argumente, die dazu dienen, Verständnis zu schaffen. Die Trinkwasserinitiative ist ein Beispiel. Tun wir nichts, dann werden unwahre und falsche Thesen herumgeboten, aus denen falsche Schlüsse gezogen werden können.

Sollten die Bauern diesbezüglich aktiver werden?
Das ist unterschiedlich. Ich sage das so: Einige machen viel Gutes, bei anderen gibt es schon noch Potenzial. Dieses möchten wir wecken. Dass Zusammenarbeit funktioniert, ist immer eine Herausforderung. Der Strukturwandel und die immer anspruchsvollere Technik sind nur ein Teil davon. Als Bauern werden wir immer mehr zu Einzelkämpfern, was aber auf Dauer grosse Gefahren mit sich bringen kann.

 

Junglandwirteforum - es hat noch Plätze

Am Samstag, 20. Januar, von 9 bis 16 Uhr findet auf der Rütti in Zollikofen das 2. Junglandwirteforum statt. Nach einem Impulsgespräch von Gastrounternehmer Michel Gygax wird das Thema Zusammenarbeit – Fluch oder Segen in fünf Workshops erarbeitet. Das Junglandwirteforum ist eine Fachkommission des Berner Bauernverbands. Es hat noch freie Plätze. Die Organisatoren wünschen eine Anmeldung unter www.bernerbauern.ch/Specials/julaforum ral

 

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