Sie werden mit Pflanzen oder auch in Holzkisten aus Drittländern eingeschleppt und zerstören in Europa Olivenbäume und ganze Obstplantagen. Nun will die EU den Schutz gegen Schädlinge wie Käfer und Larven verbessern.
Darauf zielt eine Verordnung ab, die das EU-Parlament am Mittwoch in Strassburg verabschiedet hat. Vertreter des Parlaments und der EU-Staaten hatten sich vorab auf einen Kompromiss geeinigt. Die Verordnung kann somit in Kürze in Kraft treten. Umgesetzt werden muss sie dann innerhalb von drei Jahren.
Die neuen Vorschriften sehen eine Ausweitung der Einfuhrkontrollen für Pflanzen und Vermehrungsmaterial wie Samen vor. Für Pflanzen, die als besonders risikoreich gelten, sollen beispielsweise Quarantänezonen eingerichtet werden. Mit diesen Massnahmen soll verhindert werden, dass gefährliche Schädlinge heimische Pflanzen vernichten und so die Biodiversität gefährden.
Ein bekanntes Beispiel ist das Bakterium Xylella fastidiosa, das aus Amerika eingeschleppt wurde und in Südeuropa Olivenbäume und Zitrusfrüchte befallen hat. Alleine in Süditalien wurden dadurch nach Angaben des EU-Parlaments rund 30'000 Olivenbäume zerstört. Für solche Fälle sieht die Verordnung auch Entschädigungen vor.
Holzkisten kontrollieren
Verschärft werden sollen zudem die Vorschriften und die Kontrolle von Verpackungsmaterial - vor allem von Holzkisten - sowie von anderen Holzprodukten. Der asiatische Laubholzbockkäfer etwa ist Experten zufolge über Holzverpackungen eingeschleppt worden.
Verstärkt wird die Gefahr noch durch die Erderwärmung, welche die Ausbreitung mancher Schädlinge fördert. Der vor rund zehn Jahren aus Nordamerika eingeschleppte Eschenprachtkäfer etwa tötet innerhalb kurzer Zeit Eschen. Er hat sich von Russland aus nach Westen ausgebreitet.
«Diese Schädlinge haben keine natürlichen Feinde in unseren Ökosystemen», erläuterte die SPD-Abgeordnete Maria Noichl. Den einheimischen Pflanzen fehle es zudem an natürlichen Abwehrmechanismen gegen die Krankheiten. Eine bessere Kontrolle sei daher dringend nötig.sda