/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Nestlé: Chef nach Liebesbeziehung entlassen

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat Unternehmenschef Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung abgesetzt. Der Schritt folgt auf eine Untersuchung zu einer nicht offengelegten Beziehung mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin.

sda |

Der Verwaltungsrat sah im Verhalten von Freixe einen Verstoss gegen den Nestlé-Verhaltenskodex sowie interne Richtlinien, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte.

«Entlassung notwendig»

Das Aufsichtsgremium ernannte Nespresso-Chef Philipp Navratil zum neuen Konzernchef. Navratil ist seit 24 Jahren bei Nestlé. Die Untersuchung gegen Freixe wurde unter Leitung des abtretenden Verwaltungsratspräsidenten Paul Bulcke und des designierten neuen Verwaltungsratspräsidenten Pablo Isla geführt.

Bulcke liess sich in der Mitteilung mit den Worten zitieren, die Entscheidung sei notwendig gewesen: «Nestlé’s Werte und Governance bilden das solide Fundament unseres Unternehmens.» Gleichzeitig dankte er Freixe für dessen langjährigen Einsatz. Freixe war nur gerade ein Jahr CEO. Für das Unternehmen allerdings arbeitete der 63-jährige Franzose seit 1986.

Im zweiten Anlauf aufgeflogen

Die Liebesbeziehung zwischen dem Nestlé-Chef und einer Mitarbeiterin flog erst durch eine zweite Untersuchung auf. Externe Nachforschungen brachten die Beziehung schliesslich an den Tag, sagte ein Nestlé-Sprecher der Nachrichtenagentur AWP. Im Mai dieses Jahres sei dem Verwaltungsrat über interne Kanäle erstmals von der Beziehung berichtet worden, sagte der Sprecher. Das Gemium leitete daraufhin eine interne Untersuchung ein. Diese erbrachte den Angaben zufolge keinen Nachweis für eine Beziehung und damit kein Fehlverhalten des Chefs.

Danach gab es weitere interne Meldungen, wie der Sprecher sagte. Darum führte Nestlé eine breiter angelegte Untersuchung mit Hilfe einer unabhängigen externen Rechtsberatung durch. Welche Mittel zum Einsatz kamen sagte der Sprecher nicht.

Keine Abgangsentschädigung

Freixe verstiess mit dem Verschweigen der Beziehung gegen den Firmenkodex. Das Paar hätte diese offenlegen müssen. Die involvierte Frau arbeitet dem Vernehmen nach inzwischen nicht mehr bei Nestlé. Weitere Sanktionen gegen Freixe gibt es nach Angaben des Firmensprechers nicht. Er muss allerdings auf eine Abgangsentschädigung verzichten. «Bei dieser Form der Trennung ist keine Abgangsentschädigung vorgesehen», erklärte der Sprecher. Freixe sass bei Nestlé auch im Verwaltungsrat. Ob, wann und mit wem der freie Sitz besetzt wird, sei noch nicht entschieden, gab der Sprecher an.

Der entlassene Freixe steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Er bekundete Mühe, die Investoren von seinem Turnaround-Plan zu überzeugen. Zuletzt sorgten die Halbjahreszahlen für einen Kurseinbruch. Dabei hatte es anfangs so gut ausgesehen: Nach einem sehr schwachen 2024 hatten die Nestlé-Aktien ein starkes erstes Quartal. Sie waren damit längere Zeit grösste Gewinner im SMI – doch dann büssten sie den grossen Teil dieser Gewinne wieder ein.

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Geht Ihr auf die Jagd?

    • Ja:
      51.27%
    • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
      43.65%
    • Früher ja, jetzt nicht mehr:
      1.85%
    • Noch nicht, will Ausbildung machen:
      3.23%

    Teilnehmer insgesamt: 433

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?