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Nestlé in der Krise

Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé steht vor herausfordernden Monaten. Der einstige Börsenliebling buhlt nach massiven Kursverlusten um neues Vertrauen bei Anlegern. Am Donnerstag legt er die neuesten Geschäftszahlen vor.

An der Börse legte Nestlé zuletzt zwar wieder zu, doch die Entwicklung kann das vorherige Desaster nicht kaschieren: In drei Jahren stürzte der Aktienkurs um über 40 Prozent ab, der Börsenwert sank von 340 auf aktuell gut 200 Milliarden Franken. Indirekt sind fast alle Schweizer über ihre Pensionskassen betroffen.

Die Talfahrt beschleunigte sich ab Sommer, die Ernennung von CEO Laurent Freixe und das Strategie-Update im November änderten daran nichts.

Neues zum Sparprogramm erwartet

Rund um die Bekanntgabe der Jahreszahlen stehen unter anderem die Wachstums- und Margenprognosen für 2025 im Fokus. Gespannt warten Analysten auch auf die Details zum angekündigten Kostensenkungsprogramm über 2,5 Milliarden Franken, auf mögliche strategische Weichenstellungen und auf den Dividendenvorschlag.

Keine Überraschung dürften derweil die Zahlen für 2024 bringen. Im November bestätigte Nestlé die angepeilten Ziele: organisches Umsatzwachstum von 'etwa 2 Prozent' und eine operative Ergebnismarge von 'etwa 17,0 Prozent'.

Die neue Führungscrew beim grössten Schweizer Industrieunternehmen mit CEO Freixe und Finanzchefin Anna Manz wird von Analysten als Hoffnungsträger gesehen. Erfolge erwarten Beobachter aber erst in einigen Quartalen.

Sie halten Marktanteilsgewinne für essenziell, zumal Nestlé zuletzt Anteile verloren hat. Der Nahrungsmittelkonzern hatte die Preise für seine 31 Marken mit Milliarden-Umsatz in der Hochinflationsphase nach Corona zu stark erhöht, worauf Kunden die Premium-Marken eher liegen liessen.

Was passiert mit dem Wassergeschäft?

Um die verlorenen Marktanteile wieder zurückzugewinnen, muss Nestlé also - neben vermehrten Marketinganstrengungen - wohl die Preise etwas anpassen. Zusammen mit den zum Teil weiter steigenden Rohstoffkosten etwa für Kaffee und Kakao dürfte dies die Marge belasten. Die bisherige vage Zusage, dass die operative Marge nicht unter 16 Prozent fallen sollte, könnte laut Experten sogar zurückgenommen werden. Als weiteres Risiko für die Ergebniserwartungen gilt für den Hersteller von Kitkat, Nespresso und Maggi eine schwächere Konsumnachfrage vor allem in europäischen Ländern.

Im Zentrum wird daher auch die Frage stehen, wo Nestlé den Sparhammer ansetzen wird. Dazu gehört auch, wie Nestlé mit seinen bisherigen Sorgenkindern verfahren wird. Eines davon ist das Wassergeschäft.

Seit Anfang Jahr führt Nestlé seine Wasser-Sparte mit Luxusmarken wie Perrier oder San Pellegrino als eigenständige Einheit, ähnlich wie beispielsweise schon Nespresso. Mögliche Partnerschaften oder gar ein Verkauf könnten positive Impulse für die Aktie bringen.

In Frankreich hielten ausserdem die Negativschlagzeilen im Wassergeschäft an. Dort war Nestlé im Februar erneut in die Kritik geraten, weil seine Tochter Nestlé Waters trotz Bedenken der Gesundheitsbehörden behandeltes Wasser als natürliches Mineralwasser vermarktet hatte.

Jedes Jahr mehr Dividende

Im Raum steht auch eine strategische Neubewertung des unbefriedigenden Tiefkühlsegments, und es bleibt die Frage, ob sich das schwächelnde Geschäft mit Tiernahrung wieder verbessern kann. Dieses macht 20 Prozent des Gruppenumsatzes aus.

Investoren und Kleinanleger blicken ausserdem auf die Dividende: Diese wurde seit Mitte der 90er-Jahre jedes Jahr angehoben. Eine Nicht-Erhöhung oder gar eine Kürzung zugunsten eines Schuldenabbaus wäre entsprechend ein schwerer Dämpfer für Nestlés Ruf als zuverlässiger Dividendenzahler. Aktienrückkäufe dürften derweil laut Analysten-Einschätzung in nächster Zeit kein Thema sein.

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