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Nestlé macht Gewinnsprung und erhöht Preise

awp |

 

Nestlé hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt und verdient. Der Reingewinn schoss dank einem Beteiligungsverkauf um 38,2 Prozent auf 16,9 Milliarden Franken nach oben. Wegen höherer Kosten will Nestlé nun die Preise weiter erhöhen.

 

Der Umsatz stieg um 3,3 Prozent auf 87,1 Milliarden Franken, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Aus eigener Kraft ist Nestlé 2021 um 7,5 Prozent gewachsen. Mengenmässig hat der Hersteller von Nespresso, Cailler-Schokolade und veganen Burgern 5,5 Prozent mehr seiner Produkte verkauft. Dazu kamen Preissteigerungen von 2,0 Prozent.

 

Kostensteigerungen

 

Das Wachstum wurde befeuert durch die Erholung in Ausserhaus-Kanälen wie Restaurants, Hotels und Büros. Den stärksten Wachstumsbeitrag lieferte die Kaffeesparte. Aber auch Tierfutter, Fertiggerichte und Gesundheitsprodukte waren weiterhin gefragt.

 

Allerdings verdiente Nestlé etwas weniger am Umsatz. Wie erwartet drückten die Kostensteigerungen bei Verpackung, Logistik und Rohstoffen auf die Profitabilität. Die Betriebsgewinnmarge betrug 17,4 Prozent nach 17,7 Prozent im Vorjahr. Nestlé hatte im Vorfeld mit rund 17,5 Prozent gerechnet. Die Analystenerwartungen hat das Unternehmen allerdings erfüllt.

 

Gewinnsprung dank Beteiligungsverkauf

 

Dennoch konnte der Nahrungsmittelriese einen Gewinnsprung verbuchen: Nestlé verdiente unter dem Strich 16,9 Milliarden Franken. Das sind satte 38,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn aus dem Verkauf der Aktien von L›Oréal habe die höheren Wertbeeinträchtigungen von Sachanlagen und sonstigen Sonderposten mehr als wett gemacht, hiess es in der Mitteilung. Der Verkauf einiger Anteile an dem französischen Kosmetikkonzern hatte 8,9 Milliarden Euro in die Kasse gespült.

 

Vom Reinergebnis profitieren auch die Aktionäre: Sie sollen eine Dividende von 2,80 Franken erhalten, nach 2,75 Franken im Vorjahr. Zudem hat Nestlé Anfang Jahr ein neues Aktienrückkaufprogram im Umfang von bis zu 20 Milliarden Franken gestartet. Das Unternehmen erwartet, in den ersten zwölf Monaten Aktien im Wert von etwa 10 Milliarden Franken zurückzukaufen. Das Programm soll bis Ende Dezember 2024 abgeschlossen sein.

 

Nestlé wird Preise erhöhen

 

Im laufenden Jahr wird Nestlé weiter mit dem Kostendruck kämpfen. Die Kostensteigerungen würden 2022 höher ausfallen als 2021, sagte Konzernchef Mark Schneider in einem Telefongespräch mit Journalisten. Das müsse man natürlich über Preiserhöhungen abfedern – «und zwar über alle Länder und Kategorien hinweg». 

 

«Inzwischen gibt es fast keinen Ort im Unternehmen, der von der Inflation ausgenommen ist», sagte Schneider am Donnerstag im Rahmen der Präsentation von Nestlés Geschäftszahlen. Begonnen habe es beim Transport und bei der Verpackung. «Die Preise in der Containerschifffahrt sind geradezu in den Himmel geschossen.» Und für diese Preissteigerungen könne man sich nicht absichern.

 

Anders als etwa bei den Rohstoffen, deren Preise ebenfalls stark anzogen. Dort konnte Nestlé zumindest teilweise die Preise absichern, wie Schneider erklärte. Aber auch gestiegene Kosten für Energie oder Personal wirkten sich auf Nestlés Geschäft im vergangenen Jahr aus. Und Schneider rechnet damit, dass es in diesem Jahr so weitergeht: «Die Input-Kosten werden dieses Jahr noch höher sein als letztes Jahr», sagte er.

 

Grösste Preissteigerung seit 6 Jahren

 

Für Nestlé ist klar: Man muss diese zusätzlichen Kosten über Preiserhöhungen abfedern. Das Unternehmen hat die Preise im vergangenen Jahr darum über den gesamten Konzern um 2 Prozent angehoben – am stärksten im vierten Quartal, als die Preissteigerungen erstmals seit mehr als sechs Jahren über 3 Prozent betrugen. Und für dieses Jahr stellt Schneider weitere Erhöhungen in Aussicht. Damit ist das Unternehmen allerdings in guter Gesellschaft. Denn auch die grossen Nestlé-Konkurrenten, die britische Unilever und die französische Danone, kündigten in der letzten Zeit Preiserhöhungen an.

 

Für die Konsumenten im Laden heisst das: Sie bezahlen mehr für ihre Flocken, ihr Hundefutter oder ihre Tasse Kaffee. Deshalb stellt sich die Frage, ob Nestlé durch die Preiserhöhungen Kunden verliert. Aktuell wiesen Daten nicht in diese Richtung, erklärte Schneider. Im Gegenteil, man sehe weiterhin ein «starkes Konsumentenumfeld».

 

Preise bei Wohlhabenden stärker erhöht

 

Unterstrichen wird seine Aussage durch das enorm hohe Mengenwachstum. Nestlé verkaufte nämlich mengenmässig 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr, das ist laut Analysten das beste Wachstum seit mehr als dreissig Jahren. Die Kunden haben also trotz höherer Preise munter weitergekauft.

 

Doch der Nestlé-Chef weiss auch, dass er den Preishammer nicht zu hart ansetzen darf. Vor allem gegenüber einkommensschwachen Konsumenten sei es wichtig, die Preise «verantwortungsvoll anzupassen», meinte er. Denn das mittlere Preissegment ist laut dem CEO das Sensibelste. Heisst: Dort verzichten die Käufer schneller auf einen Kauf, wenn ihnen ein Produkt zu teuer ist.

 

Anders als die Wohlhabenderen. Kunden, die die Produkte aus dem Premium-Segment von Nestlé kaufen, sind eher bereit, für ihre Lieblingsmarken etwas mehr zu bezahlen.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Gesunder Menschenverstand | 17.02.2022
    Nestlé macht Gewinnsprung und erhöht Preise, damit der Gewinn noch mehr steigt!
    Wann steigt der Milchpreis für den Milchproduzent, POs aufwachen!
  • Thurgauner | 17.02.2022
    Nachhaltig grün!

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