Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) und die Organisation Bienen Schweiz wollen Methoden entwickeln, damit Bäuerinnen und Bauern schneller herausfinden können, wie sie wertvolle Blühflächen schaffen können. Das Projekt wird durch das Bundesamt für Landwirtschaft BLW unterstützt.
Bauern wollen Bienen helfen
Der Bundesrat hat 2014 einen Nationalen Massnahmenplan für die Gesundheit der Bienen erarbeitet; darin hat er neben Forschung gefordert, die Lebensgrundlage der Bestäuber zu fördern, etwa durch Blühstreifen. Auch Pufferzonen für Pflanzenschutzmittel wurden eingerichtet. Trotzdem hat es zu wenig Nahrung und Nischen für die Bienen. «Dies obwohl sich Landwirte und Landwirtinnen mit Biodiversitätsförderflächen (BFF) und Bienen-Programmen schon stark für die Bienen einsetzen», erklärte Agrarökologe und Co-Projektleiter Dominik Füglistaller in einer Mitteilung der Berner Fachhochschule vom Dienstag.
Gemäss einer Umfrage des Projektteams können sich rund 80 Prozent von rund 140 befragten Bäuerinnen und Bauern vorstellen, mehr als eine Massnahme, umzusetzen, um Bienen mehr Blüten zu bieten. Am ehesten würden sie bestehende Wiesen, Weiden und Hecken aufwerten oder etwa auch zusätzliche Nützlingsstreifen anlegen. Im Gegenzug wünschen sie sich neben finanziellem Support vor allem Beratung.
Alle Akteure ins Boot holen
In den kommenden drei Jahren wird ein agiles Beratungsnetzwerk aufgebaut. «Mit dem Ziel, Wissen rund um die Lebensgrundlage der Bienen aus der Forschung schneller in die landwirtschaftliche Praxis zu bringen – und umgekehrt», Füglistaller weiter.
Dieser Aufbau soll zusammen mit landwirtschaftlichen Schulen, kantonalen Beratungsstellen, Forschungs- und Beratungsinstitutionen geschehen. Denn: «Wir wollen alle Akteure ins Boot holen, einen regelmässigen Austausch etablieren und die schon bestehenden Angebote geschickt vernetzen», führte Füglistaller aus.
Am Ende soll eine konkrete Toolbox mit Hilfsmitteln, Beratungsmaterial und Arbeitsabläufen zur erfolgreichen Zusammenarbeit entstehen. Spätestens 2027 soll alles parat sein. Ausserdem werden sogenannte «Leuchtturm-Landwirtschaftsbetriebe» aufgebaut. Sie sollen ihr Know-how über Bienen an andere Landwirtinnen und Landwirte weitergeben.