Die Pflichlagermenge beim Dünger wird neu berechnet.
Lonza
Das eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat die Verordnung angepasst, wie es in einer Mitteilung heisst.
Ein Drittel des jährlichen Bedarfs
Bisher war in der Verordnung der Umfang der Pflichtlagerhaltung in absoluten Mengen – sprich in Tonnen – festgelegt. Gemäss WBF sind derzeit Änderungen der Menge nur über eine Änderung der Verordnung möglich. Ab dem 1. Oktober wird sich die Bemessung der Pflichtlagermenge nach dem Jahresbedarf in der Schweiz richten. «Dieses Vorgehen hat sich bereits bei der Pflichtlagerhaltung von Nahrungs- und Futtermitteln bewährt», schreibt die Bundesbehörde.
Ab Oktober 2025 muss die Gesamtmenge der Pflichtlagerware an reinem Stickstoff einen Drittel des durchschnittlichen jährlichen Bedarfs in der Schweiz decken. Da die Schweiz seit 2018 keine eigene Produktion von mineralischem Stickstoffdünger mehr hat, berechnet sich die Gesamtmenge nach dem durchschnittlichen Jahresimport an mineralischen Stickstoffdüngern über die letzten fünf Jahre. Der tiefste Jahreswert wird als Sicherheitsmarge abgezogen.
Pflichtlagermenge sind um 15 Prozent
Hierzulande ist der Verbrauch von Stickstoffdünger in den vergangenen Jahren gesunken. Das hat nun Auswirkugen auf die künftige Pflichtlagermenge. Derzeit sind 17'000 Tonnen an Lager. «Die Menge liegt deshalb über dem effektiven Bedarf», schreibt das WBF. Durch die neue Berechnungsgrundlage sinkt die aktuelle Pflichtlagermenge um 2600 Tonnen oder 15 Prozent auf rund 14'400 Tonnen reinen Stickstoff. Mit der Reduktion sinken Lagerkosten. «Das wird über die Preise an die Verbraucher weitergegeben», hält das WBF fest.
Der Pflichtlagerhaltung misst der Bund weiterhin eine wichtige Bedeutung zu. Die Schweiz sei wegen der fehlenden Inlandproduktion «verwundbar». Deshalb ist mindestens alle vier Jahre eine Analyse der Pflichtlager und der Verwundbarkeiten vorgesehen. «Dabei wird insbesondere auch die Abhängigkeit der Stickstoffdüngung von Hofdünger und Tierbestand berücksichtigt», schreibt das WBF.